Im vergangenen Jahr feierte die Zeitung «Schweizer Bauer» ihr 175-Jahr-Jubiläum. Hauptgewinner der Jahresverlosung ist Hansueli Bachmann aus Scharnachtal BE. Er darf nun ein Jahr lang einen Toyota Hilux fahren.
Ein Auto zu gewinnen, ist Glückssache. Aber auch ein Auto zu verlosen, ist Glückssache. Denn manchmal kommt das Auto zu einer Person, die nur wenig Freude am Modell hat, das sie fortan fahren darf. In diesem Sinn hatte der «Schweizer Bauer» Glück.
Denn die Glücksfee zog beim Hauptgewinn für den Wettbewerb zum 175-Jahr-Jubiläum mit Hansueli Bachmann aus Scharnachtal BE einen Gewinner, der als Bergbauer den Toyota Hilux mit 2,8-Liter-Diesel-Motor, einer Nutzlast von einer Tonne und einer Anhängelast von 3,5 Tonnen gut nutzen kann und der obendrein auch sichtlich Freude daran hat, dieses imposante Fahrzeug nun ein Jahr lang unentgeltlich fahren zu dürfen.
Das zeigte sich in der vergangenen Woche bei der Emil Frey AG im aargauischen Safenwil, als Philippe Cauderay und Martina Molin von Sponsor Toyota Schweiz den Toyota Hilux übergaben. Schon bisher fuhr Bachmann einen Toyota, nämlich einen Landcruiser.
Mit familieneigener Alp
Hansueli Bachmann führt zusammen mit seiner Frau Silvia Bachmann-Wiedmer einen Landwirtschaftsbetrieb in Scharnachtal BE, das im Berner Oberland, im Kandertal liegt. Er hat den Betrieb per 1. Januar 2022 von seinen Eltern Ueli und Marianne Bachmann-Schmid übernommen, die beide im Betrieb nach wie vor sehr aktiv sind. Unter anderem betreuen die zwei im Sommer die Tiere auf der familieneigenen Privatalp Staldenweide unterhalb der Wätterlatte im Kiental. Dort stellt das Elternpaar auch Berner Alpkäse AOP und Ziegenkäse her, welche die Familie direkt an Stammkunden vermarktet.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang das «Wilerlädeli», der Hofladen der Familie, der nach dem Flurnamen des Betriebsmittelpunktes in Scharnachtal benannt ist. Dort kommen viele Wanderer vorbei.
15 Simmentaler Kühe
Die Dreigenerationenfamilie besorgt 15 bis 18 behornte Simmentaler Milchkühe und 10 Saanenziegen plus Saanenziegenbock. Sie verwerten das Futter von den 14 Hektaren Wiesen und Weiden, die zum Heimbetrieb gehören. Ein Grossteil davon ist steil. Die konventionell, aber mit Bergfutter hergestellte Molkereimilch geht via Sammelstelle in Scharnachtal an die Aaremilch.
Hansueli Bachmann präsentiert mit berechtigtem Stolz die Zertifizierung als «Simmentaler-Original»-Betrieb und verbindet damit die Hoffnung, dass die Bergmilch und das Fleisch von den Kühen der besonderen Rasse dereinst noch besser in Wert gesetzt wird. Auch IP-Suisse-zertifiziert ist der Betrieb Bachmann.
Begeisterter Jodler
Hansueli Bachmann ist gelernter Landwirt. Seit 16 Jahren arbeitet er nun schon in Reichenbach in der Sägerei Bettschen in der Kanderpalettenproduktion. Im Moment arbeitet er dort noch in einem Pensum von 100%, im Sommer wird er dieses auf 50% reduzieren. Auch seine Frau Silvia arbeitet neben der Arbeit auf dem Hof und für die Familie auswärts, und zwar in einem 40%-Pensum im Altersheim Reichenbach. In seiner Freizeit ist Bachmann begeisterter Jodler. Während mehreren Jahren war er Mitglied des Jodlerquartett Drüspitz, dessen Motto lautete: «Freude am Singen und Jutzen und diese ans Publikum weiterzugeben.» Das Quartett trat an Jodlerabenden, Geburtstagen, Taufen und anderen Anlässen auf. Nach wie vor ist Bachmann Mitglied des Jodklerklubs Spiez, und zwar als zweiter Tenor und als zweiter Jodler. Der Donnerstagabend ist «heilig», da fürs Jodeln reserviert.
Holzschnitzereien
Ferner ist Bachmann als Holzschnitzer tätig, er fertigt beispielsweise Aufhängungen für Racletteöfeli oder Vogelhüsli, die mit gebrannten Wassern zu füllen sind. Erhältlich sind diese Kunsthandwerkstücke im Hofladen. Und die nächste Generation steht in den Startlöchern. Sohn Andy war bei der Autoübergabe in Safenwil dabei, Sohn Adrian will die Ausbildung zum Landwirt machen. Die Familientradition dürfte weitergehen.