Die Importe von Gewürzfleisch haben sich im ersten Halbjahr 2012 stabilisiert. Der Schweizerische Bauernverband (SBV) gibt aber noch keine Entwarnung.
2011 wurde eine Rekordmenge an Gewürzfleisch importiert. Insgesamt wurden 2213 Tonnen zubereitetes Fleisch zu einem tieferen Zollansatz ausserhalb des Zollkontingents eingeführt.
Im ersten Halbjahr 2012 waren es nun 1007 Tonnen, welche in dieser Zolltariflinie importiert wurden. Damit gingen die Importe im Vergleich zur Vorjahresperiode Januar bis Juni 2011, als 1044 Tonnen importiert wurden, sogar leicht zurück. Auch wenn unter besagter Zolltarifnummer 1602.5099 noch einige andere Fleischsorten importiert werden, kann doch davon ausgegangen werden, dass der grösste Teil Gewürzfleisch ist.
Zwar zeigt sich Daniel Erdin, Leiter Statistik beim SBV, erfreut darüber, dass der ansteigende Trend gebrochen ist. Er gibt aber keine Entwarnung. «Die Importe von 2000 Tonnen, die unter dieser Zolltarifnummer sozusagen verkaufsfertig hereinkommen, sind im Vergleich zur Inlandproduktion von z. B. 21697 Tonnen verkaufsfertigem Kalbfleisch im Jahr 2011 eine ansehnliche Menge.» Diese Menge könnte durchaus einen Effekt auf die Produzentenpreise haben.
Das Thema Gewürzfleisch wird nächste Woche auch die WAK des Nationalrats beschäftigen. Die SVP-Fraktion hat eine Initiative eingereicht, welche die tieferen Zolltarife für gewürztes Importfleisch aufheben will.


