Im Kanton Glarus ist eine zum Abschuss freigegebener Wolf erlegt worden. Die Behörde hat den Abschuss aufgrund des erheblichen Schadens an Nutztieren verfügt.
Gemäss Mitteilung des kantonalen Jagdamtes kehrte die Wölfin in der Nacht von 13. auf den 14. August im Krauchtal zu einem gerissenen Nutztier zurück. Anschliessend wurde sie erlegt.
15 Nutztiere gerissen
Die Wölfin wird zu weiteren Untersuchungen an das Institut für Fisch- und Wildtiermedizin der Universität Bern gebracht.
Das Raubtier hatte in seinem Streifgebiet in den letzten vier Monaten dreizehn Schafe und zwei Ziegen gerissen. Die Risse seien sowohl in geschützten als auch in «nicht zumutbar schützbaren» Herden erfolgt. Das Streifgebiet des Wolfes umfasst die Regionen Krauchtal, Kerenzerberg und Mürtschental. Vier weitere Tiere wurden durch Wolfsangriffe verletzt und ein weiteres Tier wird vermisst.
Zwei Rudel im Kanton
«Zwölf Tiere wurden auf Alpen gerissen, die durch Herdenschutzhunde geschützt sind», sagte Reto Glarner, Herdenschutzbeauftragter des Kantons, gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Drei Tiere wurden auf Alpen gerissen, die der Kanton als «nicht zumutbar schützbar» einstufte. Die gesetzlich vorgegebene Grenze an Schäden wurde so erreicht. Der Kanton verfügte am 27. Juli den Abschuss des Grossraubtieres. Da es sich um den Abschuss eines Einzeltiers handelt, benötigte der Kanton keine Zustimmung des Bundesamtes für Umwelt.
Im Kanton leben derzeit zwei Rudel. Das erste Glarner Wolfsrudel konnten Jäger im Herbst 2020 im Mürtschental dokumentieren. Aufnahmen von Fotofallen zeigten, dass das Rudel aus mindestens acht Tieren, nämlich zwei Elterntieren und sechs Jungwölfen, besteht. Im September 2021 wurde im Jagdbanngebiet Kärpf das zweite Rudel nachgewiesen. Bilder einer Fotofalle zeigten Wolfswelpen. Die Experten gingen von vier Jungwölfen aus.
Kommentare (1)