Auf Basis der aktuellen Daten der wichtigsten Produktions- und Handelsnationen im Fleischsektor hat vor Kurzem das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) seine Vorausschau auf die Weltfleischmärkte aktualisiert.
Die wichtigsten Aussagen aus dieser Frühjahrsprognose hat der deutsche Verband der Fleischwirtschaft (VDF) jetzt zusammengefasst: Demnach dürfte die globale Rindfleischproduktion 2021 gegenüber dem Vorjahr um 1,6% zulegen. Noch stärker soll die weltweite Erzeugung von Schweinefleisch steigen, nämlich um 5%.
Rindfleisch: Deutlicher Zuwachs in Indien - Rückgang in der EU
Im Sektor Rindfleisch wurde die jetzige Prognose für die globale Produktionsmenge für das Jahr 2021 mit 61,5 Mio. t gegenüber der bisherigen Schätzung vom Jänner 2021 um einen Prozentpunkt nach oben korrigiert. Somit dürfte die weltweite Rindfleischproduktion gegenüber dem Vorjahr um 1,6% zulegen.
Der Hauptgrund für diesen Optimismus sind Indizien für kräftige Produktionszuwächse in Indien (+6,4%), China (+4,2%) und Brasilien (+3%). Weniger stark prognostiziert das USDA die Ausdehnung in diesem Jahr für die USA und Mexiko (jeweils +1,5%).
Für die EU wird ein weiterer leichter Abbau der Produktion um 1% angenommen. Stärkere Rückgänge werden dagegen für Australien und Argentinien erwartet (-3 bis -4%).
Exporte nehmen ebenfalls zu
Für die weltweiten Rindfleischexporte gab es gegenüber der bisherigen USDA-Einschätzung vom Jänner 2021 zwar eine Korrektur nach unten, dennoch wird für 2021 gegenüber dem Vorjahr immer noch ein Wachstum der Exporte von mindestens 2,3% auf 11,1 Mio. t Schlachtgewicht prognostiziert.
Anzeichen hierfür sehen die Marktbeobachter vor allem in der grossen Importnachfrage Chinas (+11%), der EU (+14%) und Ägyptens (+9%). Wachsende Exportmengen werden vor allem für Brasilien und Indien (jeweils +7%) sowie für die USA (+6%), Uruguay (+5%) und die EU (+3%) prognostiziert.
Fast 25% der weltweit gehandelten Rindfleischmenge würden demnach aus Brasilien stammen. Die Anteile Australiens, Indiens und der USA belaufen sich auf jeweils gut 12%.
Für Kanada und Mexiko werden heuer nur moderate Exportzuwächse erwartet (1,5 bis 2%), während für Argentinien, Australien und Neuseeland kräftige Rückgänge vorhergesagt werden (jeweils -6%). Gründe hierfür sind Dürreprobleme in Australien und ein stockender Exportabsatz im Zuge der COVID-19-Pandemie.
Schweinefleischproduktion soll auf 101,5 Mio. t steigen
Für den Sektor Schweinefleisch erwarten die USDA-Marktbeobachter heuer einen kräftigen Anstieg der globalen Erzeugungsmenge um rund 5% auf ein Gesamtvolumen von 101,5 Mio. t Schlachtgewicht. Auch hier wurde die Jänner-Prognose kräftig nach oben korrigiert.
Als Hauptgrund wird die für China erwartete Produktionserholung von den Schweinepestfällen der letzten Jahre (+11%) genannt. Deutliche Zuwächse werden auch für Vietnam (+5%) sowie für Brasilien, Russland und Mexiko (jeweils +3%) prognostiziert. Mit einem leichten Zuwachs rechnen die USDA-Experten auch für die EU und die Philippinen, während für die USA, Kanada und Japan unveränderte bis leicht rückläufige Produktionsmengen erwartet werden.
Das Welthandelsvolumen soll in diesem Jahr leicht zurückgehen (-0,5%). Die Hauptursache dafür ist der erwartete Rückgang der chinesischen Einfuhrmenge um 8% im Zuge der dortigen Produktionserholung. Spürbare Zuwächse werden vor allem für die Exporte aus Brasilien, Russland und Mexiko erwartet.
Für die EU wird unter anderem aufgrund der ASP-Problematik ein Rückgang der Exportmenge in diesem Jahr um 3% prognostiziert. Für die USA und Kanada werden leichte Verringerungen bei den Ausfuhren vorhergesagt