Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in Rom rechnet für die kommenden drei Jahrzehnte mit einem kräftigen Anstieg des weltweiten Holzverbrauchs.
Wie aus dem am vergangenen Mittwoch (5.10.) veröffentlichten FAO-Bericht „Global forest sector outlook 2050“ hervorgeht, wird der Verbrauch von primär verarbeiteten Holzprodukten - Schnittholz, Furnier und Sperrholz sowie Span- und Faserplatten und Zellstoff - bis 2050 im Vergleich zu 2020 voraussichtlich um schätzungsweise 37 % auf insgesamt 3,1 Mrd m3 Rundholzäquivalente steigen.
Angetrieben werde der zunehmende Bedarf neben dem prognostizierten Bevölkerungswachstum von 25 % durch steigende Einkommen in aufstrebenden Weltregionen mit der Folge von Aufholeffekten bei Konsumgütern wie Papier, Verpackungen, Kleidung und Möbeln. Außerdem werde wahrscheinlich mehr gebaut. Gedeckt werden könnte die künftige Holznachfrage durch eine Kombination aus verstärkter Produktion in natürlich regenerierten Wäldern der gemäßigten und borealen Zonen sowie in gepflanzten Wäldern - zunehmend im globalen Süden.
33 Mio ha neuer Wald benötigt
Der Bedarf müsse durch Produktivitätssteigerungen im Rahmen einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung in bestehenden Wäldern und durch die Förderung der Holzproduktion mit Programmen und Projekten zur Wiederherstellung von Landflächen gedeckt werden, heißt es im Bericht. Wenn die Produktion von natürlich verjüngten Wäldern stabil bleibe, würden mindestens 33 Mio ha neuer Wald benötigt. Die zur Aufrechterhaltung und Ausweitung der industriellen Rundholzproduktion erforderlichen globalen Investitionen taxieren die FAO-Fachleute auf etwa 40 Mrd $ (39,8 Mrd sFr) pro Jahr. Weitere Investitionen von 25 Mrd $ (24,9 Mrd sFr) pro Jahr könnten für die Modernisierung und den Aufbau von Industrien erforderlich sein.
Erneuerbare, recycelbare, klimafreundliche Ressource
Der Einsatz von Holz als Werkstoff könne deutlich dazu beitragen, den globalen Bedrohungen für das Klima, die biologische Vielfalt und die Umwelt entgegenzuwirken. Holz sei erneuerbar, recycelbar, klimafreundlich und vielseitig und ersetze zunehmend nicht erneuerbare Materialien, betonen die Experten in Rom.
Das Holz das es 2050 braucht, hätte vor 20 Jahren gepflanzt werden müssen.
Übrigens wird weltweit das meiste Holz zur Energiegewinnung genutzt. Vor allem in Entwicklungsländern ist Holz zum Kochen der wichtigste Energieträger. Der Bedarf dort steigt analog dem Bevölkerungswachstum. Das geht nicht ohne Raubbau.