Zwei Ehepaare in Aarwangen stören sich an dem Kuhglockengeläute. Nun gibt ein Arzt Gegensteuer.
Zwei Ehepaare aus Aarwangen (Ortsteil Mumenthal) haben sich bei der Gemeinde beschwert. Der Grund: glockentragenden Kühe auf der Weide. Die Ehepaare stören sich am Geräusch der Glocken.
Das wolle Andreas Baumann, Arzt aus Aarwangen nicht hinnehmen, schreibt die «Berner Zeitung». Bauernsohn Baumann habe sich mit Gleichgesinnten zusammengetan, um Gegensteuer zu geben.
«Wir wollen jenen eine Stimme geben, die traditionelle Glockenklänge als wohltuend empfinden, sich in der Regel aber nicht zu Wort melden», wird Baumann in der Berner Zeitung zitiert. Aus diesem solle eine Gemeindeinitiative mit dem Namen «Glockeninitiative» lanciert werden.
Sie fordert, dass die Gemeinde ein Reglement ausarbeitet, das «unter Einhaltung der Lärmschutzverordnung ein massvolles Nebeneinander von Glocken an der Kirche, wie auch Glocken, Schellen und Treicheln bei Nutztieren ermöglicht.»
319 Leute, das macht zehn Prozent der Stimmberechtigen der Gemeinde, müssen unterzeichnen, damit das Begehren zustande kommt. Die Sammelfrist läuft bis am 25. Oktober. Danach entscheidet die Gemeindeversammlung in einem ersten Schritt, ob das Reglement angepackt werden soll. Später, in einer zweiten Versammlung, geht es über Vorgaben des Glockengeläuts.
Der Konflikt löse bei Baumann Befremden aus, zumal der betroffene Landwirt Kompromissbereitschaft gezeigt habe, schreibt die «Berner Zeitung» weiter. Er sei bereit gewesen, nur noch sechs von zwölf Kühen Glocken beim Weidegang umzuhängen.


