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Glück und Leid am Esaf-Samstag 

Das befürchtete Verkehrschaos ist am Samstag am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest ausgeblieben. Das Wetter spielte überraschend mit und die Emotionen in der prallgefüllten Glarnerland-Arena liessen manchen erschaudern. Ein tödlicher Unfall eines 33-Jährigen überschattete jedoch das gigantische Fest.

Der Mann wurde am Freitagabend zwischen Netstal und Näfels in der Nähe des Esaf-Campingplatzes von einem Zug erfasst und tödlich verletzt. Der Zugang zu den Bahngleisen ist mit rund zwei Meter hohen Zäunen umgeben. Weshalb der Mann den offiziellen Fussweg verlassen und trotz der Umzäunung auf die Gleise gelangte, wollen die Behörden gemäss der Polizei abklären.

Sicher sei, dass es sich nicht um einen Suizid, sondern um einen Unfall handelte, präzisierte ein Polizeisprecher im Gespräch mit Keystone-SDA. Der OK-Präsident Jakob Kamm zeigte sich danach am Samstagvormittag vor den Medien in Mollis «tief betroffen» und sprach den Angehörigen seine Anteilnahme aus.

Als Sofortmassnahme postierten die Verantwortlichen kurzerhand mehr Sicherheitspersonal bei den Gleisen. Der Bahnabschnitt bleibt aber ohnehin ab Samstag bis Sonntag wegen des Grossanlasses gesperrt. Es verkehren Ersatzbusse. Dass ab und zu ein leerer Zug durchfahre, könne aber trotzdem vorkommen, erklärte der Polizeisprecher.

Verkehrschaos ausgeblieben

Hingegen blieb das befürchtete Verkehrschaos am Samstag aus, obwohl die Glarnerland-Arena um 8 Uhr morgens beim Einzug der Schwinger bis auf den letzten der insgesamt 56'500 Plätze gefüllt war. Auch von den 12'000 bereitgestellten Parkplätzen wurde nur ein Viertel belegt. Das Organisationskomitee zeigte sich erleichtert.

Viele Besuchende reisten mit dem ÖV an, oder liessen sich schon vorher auf dem Campingplatz nieder. 30'000 Übernachtungen werden darauf gemäss Angaben auf der ESAF-Webseite angeboten. Weitere 55'000 Übernachtungen verteilen sich am Festwochenende auf Hotels und private Unterkünfte in der Region.

Die Einheimischen liessen zur Freude von OK-Präsident Kamm ihre Autos weitestgehend stehen, sodass die Strassen rund um Mollis überraschend leer waren.

Gedränge nach dem ersten Gang

Anders als auf den Strassen kam es bei den Fussgängerzonen direkt bei der Glarnerland-Arena zu einem Gedränge. Nach dem ersten Gang zog es besonders viele Schwingfans zu den Toiletten. Zwischenzeitlich gab es kaum ein Durchkommen.

Aufgebotenes Sicherheitspersonal musste anschliessend die Besucherströme etwas auflösen. Mittendrin habe sich die Situation aber nicht ganz so schlimm angefühlt, so der OK-Präsident.

Zusatzmassnahmen wegen nassem Boden

Wegen der Regenfälle der letzten Tage mussten zusätzliche Bodenschutzmassnahmen getroffen werden. Ein Einsatzteam sei deswegen am Samstag bereits um 3 Uhr ausgerückt, so Kamm. Er zeigte sich deshalb über die geringe Auslastung der Parkplätze und das überraschend gute Wetter erleichtert. Bis am Samstagabend fiel lediglich zwischendurch etwas Regen, dieser beeinträchtigte das Fest aber kaum.

Für Sonntag werden die Prognosen immer besser. Die Wetterdienste haben für Mollis maximal 24 Grad vorhergesagt, bei strahlendem Sonnenschein. «Petrus ist ein Schwingfreund», sagte Kamm vor den Medien. Anders als vorhergesagt verlief auch die Eröffnungszeremonie am Samstagmorgen trocken.

Es sei ein «sehr emotionaler Moment für ihn», sagte Kamm, als er zusammen mit den 274 Schwingern in die Arena einmarschierte. Es erfülle ihn weiter mit Stolz, dieses einzigartige Fest im Herzen dieser Region auszutragen.

Nach Kamms Eröffnungsrede übernahm der Schweizer Mundartrocker Golä und sang zusammen mit einem Jodelchor die Schweizer Nationalhymne. Der OK-Präsident forderte die Anwesenden auf, inbrünstig und mit voller Demut mitzusingen. «Öffnet euer Herz, seid Stolz auf unser Land und dankbar, dass wir alle hier leben dürfen».

«Manne, a d’Arbet»

Ohne viel Zeit zu verlieren, ging es danach schon ans Eingemachte. Mit dem traditionellen Spruch «Manne, a d’Arbet» (Männer, an die Arbeit) wurde auf die Minute genau mit dem Schwingen auf den sieben Sägemehlringen begonnen.

Nach dem vierten Gang am Samstagabend führte schliesslich Werner Schlegel vor Überraschungsmann Fritz Ramseier. Mit Fabian Staudenmann und Samuel Giger dürften zwei der grossen Favoriten bereits aus der Entscheidung gefallen sein.

Die Organisatoren zogen denn auch ein erstes positives Fazit vom «Eidgenössischen». «Wir sind sehr zufrieden», sagte Kamm am Samstagabend vor den Medien. Er sei weiterhin mit Demut und Respekt bei diesem gigantischen Fest dabei und hoffe, dass es am Sonntag so weitergehe.

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