Das Glückshormon Dopamin stärkt das Langzeit-gedächtnis, haben deutsche Forscher festgestellt. Die Untersuchungen belegten erstmals die Wirkung des Hormons auf jenen Teil des Langzeit-gedächtnisses, der dem Menschen Ereignisse in Erinnerung ruft, an denen er persönlich beteiligt war.
Die Forscher des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Bonn und der Universität Magdeburg untersuchten Studienteilnehmer im Alter zwischen 65 und 75 Jahren, denen eine Vorläufersubstanz von Dopamin verabreicht wurde.
Verbessert «Überlebenschance von Gedächtnisinhalten»
In einem Gedächtnistest, bei dem sie nach einigen Stunden zuvor gezeigte Fotos wiedererkennen sollten, schlossen diese Probanden besser ab als eine Vergleichsgruppe, die ein Scheinpräparat genommen hatte. Dies bestätige die Vermutung, dass Dopamin dazu beiträgt, Erinnerungen im Gehirn dauerhaft zu verankern, erklärte der Neurowissenschaftler Emrah Düzel der Nachrichtenagentur afp. Es verbessere «die Überlebenschance von Gedächtnisinhalten».
Die Studie liefert nach Angaben der Forscher neue Erkenntnisse über die Gedächtnisbildung und darüber, wie Erinnerungen wegen einer Alzheimer-Erkrankung verblassen. Die Ergebnisse trügen daher auch zum besseren Verständnis der Krankheit bei, hiess es. Die Studie erschien im «Journal of Neuroscience».
Zufriedenheit überschwemmt Gehirn mit Glückshormon
Dopamin ist ein körpereigener Botenstoff, der zwischen Nervenzellen sowie zwischen Nerven- und Muskelzellen vermittelt. Gerät diese Signalübertragung aus dem Takt, können die Folgen dramatisch sein.
Das zeigt die Parkinsonsche Krankheit, deren Symptome wie Muskelzittern auf Dopamin-Mangel zurückgehen. Sind Menschen hingegen motiviert oder zufrieden, wird das Gehirn geradezu überschwemmt mit Dopamin, weshalb sich dafür auch die Bezeichnung «Glückshormon» eingebürgert hat.