Die EU-Kommission hat am Dienstag vorgeschlagen, die Zulassung des umstrittenen Totalherbizids Glyphosat um zehn Jahre zu verlängern. Dem Vorschlag müssen nun noch die EU-Mitgliedsstaaten zustimmen.
Auch bei einer weiteren Zulassung hat in der EU jede Nation die Möglichkeit, Glyphosat zu verbieten. Die Zulassung wäre ursprünglich am 30 Juni dieses Jahres ausgelaufen. Im vergangenen Jahr hatte die Kommission das Mittel deshalb zunächst vorübergehend für weitere 18 Monate genehmigt, also bis Ende 2017.
Mit dem Vorschlag einer Verlängerung um zehn Jahre bleibt sie nun unter dem bisherigen Vorschlag einer Zulassung für 15 Jahre.
Um die Giftigkeit von Glyphosat und ein allfälliges Verbot wird in der EU seit Jahren gestritten. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), die zur Welternährungsorganisation (WHO) gehört, stufte Glyphosat 2015 als wahrscheinlich krebserregend ein. Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) gab hingegen Entwarnung, ebenso das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung. Auch eine UNO-Studie stufte Glyphosat 2016 als vermutlich nicht krebserregend ein.