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Glyphosat: EU will Zulassung für weitere 10 Jahre

Die EU-Kommission empfahl am Mittwoch in Brüssel die weitere Zulassung des Pflanzenschutz-Wirkstoffes Glyphosat für weitere zehn Jahre. Glyphosat ist in der EU noch bis 15. Dezember zugelassen.

aiz/blu |

Für den Einsatz sieht die Kommission Bedingungen vor, etwa Massnahmen zur Risikominderung. So sollen Landwirte einen mindestens fünf Meter breiten Pufferstreifen einhalten, wenn sie das Mittel auf ihren Feldern einsetzen. 

«Risiko nicht so gross»

Ziel sei laut APA, zu verhindern, dass Glyphosat bei der Anwendung stark verweht wird. Mitgliedstaaten dürften auch weiterhin auf nationaler Ebene Produkte verbieten, die Glyphosat enthalten. In Österreich gilt bereits ein Teilverbot auf sensiblen Flächen und im nicht-beruflichen Bereich. Die Empfehlung stiess bereits auf Kritik von Umweltschutzorganisationen.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sah eine Wiederzulassung in ihrer jüngsten Bewertung unkritisch. Sie bewertet die von ihr untersuchten Risiken als nicht so gross, dass eine weitere Zulassung untersagt werden müsste. Der Vorschlagsentwurf soll am Freitag mit den Vertretern der EU-Staaten im zuständigen Ausschuss erörtert werden.

Von Monsanto entwickelt

Die Mitgliedstaaten müssen der Verlängerung final zustimmen. Dabei ist eine qualifizierte Mehrheit von mindestens 15 der 27 EU-Mitgliedern, die mindestens 65 Prozent der EU-Bevölkerung vertreten müssen, erforderlich, um den Vorschlag entweder zu unterstützen oder zu blockieren. Dies wird nicht vor Mitte Oktober erwartet, eventuell auch später. Gibt es keine Mehrheit für oder gegen den Vorschlag, entscheidet die Kommission. 

Umweltschutzorganisationen sehen in Glyphosat Gefahren für Menschen und Umwelt. Die Nichtregierungsorganisation Pesticides Action Network Europe erklärte, die Entscheidung stehe «in krassem Gegensatz zum Willen der Europäer» und verwies auf eine kürzlich durchgeführte IPSOS-Umfrage in sechs EU-Ländern, wonach nur 14 Prozent der Bürger die Verlängerung der Verwendung von Glyphosat befürworteten.

Der Hersteller Bayer weist Gefahren für Menschen und Tiere zurück. Der Konzern begrüsste den Entwurf der EU-Kommission. Dieser basiere auf den «überzeugenden wissenschaftlich fundierten Schlussfolgerungen» der EFSA.  Bayer sagte weiter, der Konzern sei «der Ansicht, dass die Entscheidung der Mitgliedstaaten auf den wissenschaftlichen Schlussfolgerungen der zuständigen Behörden beruhen und zu einem Votum für eine erneute Genehmigung des Wirkstoffs Glyphosat führen sollte».

Glyphosat zählt zu den weltweit am meisten eingesetzten Herbiziden und wurde vom US-Konzern Monsanto entwickelt, den Bayer übernommen hat.  In Europa konzentriert sich die Debatte vor allem auf eine mutmassliche krebserregende Wirkung des Stoffes.

Kommentare (2)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Ueli Keller | 21.09.2023
    Es gibt keinen Grund Glypohsat zu verbieten. Vernunft vor Ideologie ! Bitter für die Agrochemie : sie hätten am meisten am Verkauf von teuren Ersatzprodukten profitiert.
    • Antoinette Gilson | 22.09.2023
      In den USA haben mehr als 140.000 an Krebs erkrankte Glyphosat-Anwender Strafanzeige erstattet. Der Hersteller Bayer musste über 16 Milliarden Dollar an die Opfer zahlen.
      Natürlich kann man Glyphosat weiterhin verwenden, aber ist das wirklich vernünftig?
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