Im Tessin ist erstmals ein Goldschakal gesichtet worden. Wildhüter des kantonalen Amts für Jagd und Fischerei haben das zur Familie der Hunde gehörende Tier im Gebiet Onsernone-Centovalli nachweisen können. Dies teilte die Stiftung Kora am Dienstag mit.
Gemäss Mitteilung der auf Raubtiere und Ökologie spezialisierten Stiftung haben Wildhüter vom kantonalen Amt für Jagd und Fischerei den Goldschakal gesichtet.
Erster Schakal 2011 beobachtet
Dass im Südkanton eine neue Tierart aufgetaucht ist, wertet Kora als gutes Zeichen. Die Präsenz des Goldschakals zeige, dass das Tessiner Ökosystem sehr stabil sei und über eine grosse Artenvielfalt verfüge.
Erstmals in der Schweiz gesichtet wurde der ursprünglich im arabischen Raum und in Indien sesshafte Goldschakal im Jahr 2011. Damals tauchte der Schakal in den nordwestlichen Alpen auf. Im Januar 2016 wurde ein Goldschakal im Kanton Graubünden gesichtet. Im März 2016 wurde ein geschwächtes Tier im Kanton Schwyz geschossen. Im Sommer 2017 wurde im Linthgebiet ein Tier beobachtet.
Bisher sei immer nur ein einzelner Goldschakal gesichtet worden, schreibt Kora weiter. Am 2. Dezember 2019 wurde ein toter Goldschakal am Strassenrand zwischen Galmiz FR und Sugiez FR gefunden. Das Tier starb bei einem Verkehrsunfall.
Steht unter Schutz
Die Klimaveränderung, die Abnahme natürlicher Feinde und die grosse Fortbewegungsfähigkeit des Tieres begünstigen die Ausbreitung. Da der Schakal natürlich in die Schweiz eingewandert ist, gilt er gesetzlich als einheimische Tierart und steht unter Schutz, genau wie der Bär, der Wolf und der Luchs.
Der Goldschakal (Canis aureus) gehört zur Familie der Hundeartigen, deren Verbreitung sich von Südostasien über den Mittleren Osten bis nach Europa erstreckt. Er sieht aus wie ein mittelgrosser Hund mit einem dicken Fell und ist völlig harmlos. Er ist ein Allesfresser und sein Nahrungsspektrum gleicht jenem des Fuchses. Der Goldschakal lebt in der Regel paarweise oder in kleinen Rudeln und hat ein hoch entwickeltes Sozialleben. Zu seinen natürlichen Feinden gehört der Wolf.