Bald wird in tiefen Lagen der erste Schnitt einsiliert. Wichtig ist, dass das Gras sauber gemäht und auf 35 bis 45 Prozent Trockensubstanz angewelkt wird. Der Siliermitteleinsatz ist dann nicht zwingend nötig, aber möglich.
Der Frühling verspricht in den nächsten Tagen fast schon Sommerwetter. Nach dem Regen vom Montag ist das Gras weiter kräftig gewachsen. Bald werden deshalb in den tiefen Lagen die ersten Parzellen siliert. Der erste Schnitt erfolgt im Stadium Beginn Rispenschieben der Gräser beziehungsweise in der Vollblüte von Löwenzahn. Die folgenden Schnitte sind danach im Abstand von vier bis fünf Wochen zu silieren.
Mähtiefe 5 bis 7cm
Wichtig ist einerseits, dass das Gras vor dem Mähen Sonne tanken kann. Andererseits sollte, wenn der Löwenzahn blüht, nicht während des Bienenflugs gemäht werden (siehe Kasten «Bienenkiller»). Im Optimalfall wird das Mähwerk also in den Abendstunden angehängt. Die Schnitthöhe (Mähtiefe 5 bis 7cm über Boden) und die Maschineneinstellungen beim Weiterbearbeiten sind entscheidend, um die Verschmutzung des Futters zu reduzieren.
Bienenkiller
Das Mähen einer blühenden Wiese kann bis zu 90'000 Honigbienen pro Hektare töten. Wiesen mit Löwenzahn sollten abends nach dem Bienenflug gemäht werden, blumenreiche Wiesen ohne Aufbereiter und Wiesen mit blühendem Weissklee nur mit Aufbereiter, wenn weniger als eine Biene pro 2m2 fliegt. sum
Der optimale Anwelkgrad (siehe Kasten «Handarbeit») liegt zwischen 35 und 45 Prozent Trockensubstanz (TS). Mit dem Anwelken des Futters werden die Lebensbedingungen für die Milchsäurebakterien verbessert und die der Gärschädlinge verschlechtert. Da die Milchsäurebakterien den Zucker vergären, sollte der Zuckergehalt im Siliergut bei mindestens 6 Prozent in der Trockenmasse liegen.
Handarbeit
Um den TS-Gehalt des Grases auf dem Feld zu bestimmen, nimmt man mit beiden Händen eine Futterprobe und wringt sie ohne nachzufassen einmal kräftig. Die Hände sollten noch feucht sein. Sind die Hände nass oder tritt Saft aus, liegt der TS-Gehalt unter 30%. Bei trockenen Händen hat die Silage über 45% TS. sum
Enthält das Futter zu wenig Zucker, verhungern die Milchsäurebakterien, bevor das Gras genug angesäuert wurde. Der pH-Wert bleibt hoch, das Nachgärrisiko steigt.
Genügend Vorschub
Silos sollten frühestens vier bis sechs Wochen nach dem Einsilieren geöffnet werden, wenn die Gärung abgeschlossen ist. Die Entnahmeschicht im Hochsilo mit Silofräse sollte im Sommer mindestens 10 bis 20cm betragen.
Bakterienwahl
Bei gutem Ausgangsmaterial und optimalem Anwelkgrad ist der Einsatz eines Siliermittels nicht zwingend nötig. Zur Förderung der Milchsäuregärung können homofermentative Milchsäurebakterien eingesetzt werden. Sie ermöglichen Silagen mit einer guten Qualität, die aber oft anfälliger sind auf Nachgärungen. Damit sie wirken können, muss das Futter nährstoffreich und im besten Alter sein. Vorbeugend gegen Nachgärungen werden heterofermentative Milchsäurebakterien eingesetzt. Sie bilden neben Milchsäure auch einen Anteil Essigsäure – der Anteil liegt höher als bei natürlich vorkommenden Milchsäurebakterien, die ebenfalls geringe Mengen Essigsäure produzieren. sum