Die genetischen Untersuchungen haben den Verdacht bestätigt. Bei dem im März erlegten Wolf im Churer Rheintal handelte es sich um einen Wolfshybriden.
«Die Untersuchungen des Laboratoire de biologie de la conservation in Lausanne sowie des Senckenberg Zentrums für Wildtiergenetik in Gelnhausen ergaben, dass es sich um ein Tier der zweiten Rückkreuzungsgeneration handelte, das nach eidgenössischer Jagdverordnung zu entnehmen ist», teilt der Kanton Graubünden am Montagmorgen mit.
Das Tier war besonders hell gefärbt. Die Behörden vermuteten deshalb einen Nachkommen einer Hund-Wolf-Verpaarung und ordneten den Abschuss an. Ende Dezember 2021 wurde der Kanton über Nachweise eines beigefarbenen Wolf‐Hund‐Hybriden bei Domodossola (I) informiert. Das aussergewöhnlich helle Erscheinungsbild und der Nachweise des Tieres in verschiedenen Regionen deuteten laut Informationen aus Italien stark darauf hin, dass es sich um einen abwandernden Nachkommen aus einer bekannten Wolf‐Hund‐Verpaarung in der Region Alessandria im Piemont handeln dürfte.
Nachdem es im Verlauf des Januars einzelne Nachweise des vermeintlichen Hybriden zuerst in der Nähe von Domodossola und später im Tessin gab, tauchte das Tier im März im Churer Rheintal auf. Ende März wurde es erlegt. Die genaue Herkunft des Tieres ist jedoch nicht bekannt.
Hybridtiere nicht reproduzieren lassen
Wegen des Artenschutzes ist es wichtig, dass Hybridtiere erlegt werden, damit sie sich nicht reproduzieren können, teilte der Kanton Graubünden Ende März mit. Anderenfalls könne dies zu langfristigen negativen Folgen für die Wolfspopulation führen. Nach eidgenössischer Jagdgesetzgebung seien mutmassliche Hybriden in begründeten Verdachtsfällen durch die kantonalen Vollzugsbehörden zu erlegen.
Das im März erlegte Tier ist der erste Nachkomme einer Hund-Wolf-Verpaarung, der in der Schweiz nachgewiesen wurde. Hinweise auf die Präsenz weiterer Hybriden im Kanton gebe es nicht, heisst es in der Mitteilung.
Im Wallis war es kein Wolfshybrid
Im Wallis war Ende Januar ein vermeintlicher Wolfshybrid erlegt worden. Aufgrund der auffallend dunklen Fellfärbung und der Grösse des Tieres hätten die Fachleute hatten vermutet, dass es sich bei diesem Tier um einen Mischling aus einer Wolf-Hund-Paarung handeln könnte. Genetische Analysen zeigten jedoch, dass es sich bei dem Tier um einen reinen Wolf und nicht um einen Hybriden handelte.



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