Im Kanton Graubünden gab es wieder einen Zwischenfall zwischen Nutztieren und Wölfen. Gemäss einer Mitteilung des Amts für Jagd und Fischerei wurden vergangene Woche zwei Rinder angegriffen und verletzt.
In der Nacht auf Donnerstag wurden auf der Camaner Alp im Safiental zwei Rinder bei einem Übergriff verletzt. Eines der beiden Nutztiere wies schwere Verletzungen an den Beinen, am Kopf und am Euter auf. Das schwer verletzte Tier wurde tierärztlich behandelt und ins Tal gebracht.
Die Wildhut geht aufgrund der Verletzung von einem Wolfangriff aus. Die Camaner Alp befindet sich im Streifgebiet des Beverinrudels. Mittels DNA-Analysen wird nun untersucht, ob und welcher Wolf für die Verletzungen verantwortlich ist.
In diesem Jahr kam es in Graubünden wiederholt zu Angriffen auf Nutztiere. Insgesamt wurden gemäss Angaben des Kantons in der Weidesaison 2021 bisher 106 Schafe und eine Ziege von Einzeltieren oder Wolfsrudeln gerissen. Die Schadenszahlen liegen auf der Höhe des Vorjahres. Wie Amtsleiter Adrian Arquint gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte, ereigneten sich 2020 viele Risse in den Tälern, dieses Jahr hingegen vermehrt auf den Alpen.
Bei einem Einzelwolf in Prättigau sieht der Kanton die Voraussetzungen für einen Abschuss als gegeben. Das Raubtier hat in kurzer Zeit mehrere Schafe im geschützten Bereich gerissen. Die Massnahmen für die Entnahme wurden eingeleitet. Im Streifgebiet des Beverin-Rudels sind die Voraussetzungen für die Anordnung eines Abschusses von Wölfen ebenfalls in Prüfung.
In der Schweiz wurden 2020 105 Wölfe verzeichnet. Im Vergleich zum Jahr 2019 wuchs der Wolfbestand um 28 Wölfe. Ende Februar dieses Jahres lebten bereits rund 110 Wölfe in der Schweiz.
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