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Grösste weidelandbasierte Roboterfarm der Welt

Esther Siegenthaler, gebürtige Bauerntochter und ausgebildete Lehrerin aus Schangnau BE, lebt und arbeitet momentan als Praktikantin auf mehreren Milchviehfarmen in Neuseeland. In ihrem Blog berichtet sie regelmässig über das, was sie dort erlebt.

Esther Siegenthaler |

 

Esther Siegenthaler, gebürtige Bauerntochter und ausgebildete Lehrerin aus Schangnau BE, lebt und arbeitet momentan als Praktikantin auf mehreren Milchviehfarmen in Neuseeland. In ihrem Blog berichtet sie regelmässig über das, was sie dort erlebt.

In Ashburton (bei Christchurch) bewirtschaften zwei Schwestern die weltweit grösste Roboterfarm, welche auf Weideland basiert. Auf der Camelot Dairyfarm werden 670 Kühe mit neun Lely-Robotern gemolken.

Das Ziel der Camelot Dairyfarm ist es, das wahre Potential der Kühe zu maximieren. Hierbei muss die Lebensqualität für Kuh und Mensch hoch sein. Um die Euter zu schonen haben sie deshalb früher dreimal am Tag gemolken. Dies war jedoch nicht personenfreundlich. Darum hat Familie Beeston im Juli 2012 zum ersten Mal mit acht A4 Astronaut Lely-Robotern gemolken, ein weiterer kam 2014 dazu.

Heute managen die beiden Schwestern die Farm. Auf den 245 Hektaren fressen 670 Kühe, aufgeteilt in drei Herden. Anders als bei herkömmlichen Neuseeländer Farmen kalben die Kühe das ganze Jahr ab. Auch das Weidesystem ist eigens für eine Roboterfarm entwickelt. Die Kühe haben täglich vier verschiedene Weiden, alle sechs Stunden können sie zur nächsten gehen. Dies jedoch nur, wenn sie beim Roboter vorbei gehen und sich melken lassen. Bei regnerischem Wetter und vor allem viel Wind, wenn zu viel Gras auf der Weide ist oder am Ende der Laktation müssen die Kühe teilweise von der Weide geholt werden. Sonst funktioniere das System sehr gut, erklärt Stephanie Beeston. Momentan gehen die Kühe im Schnitt 2,6 Mal pro Tag an den Robotern vorbei.

Mischwagenfütterung

Zusätzlich zum Gras auf der Weide haben die Kühe einmal täglich Zugang zur "Fressstrasse". Dort erhalten sie eine Mischwagenration mit Stroh, Heu, Melasse, Zucker- und Futterrübe, Mais, Grassilage, Getreide, Gemüse und Palmkörnern. Dies ist wohl eine einzigartige Fütterung hier in Neuseeland. Stefanie Beeston erklärt uns, dass sie sich von den übrigen Mikchfarmen in Neuseeland stark unterscheiden würden. Deshalb werden auf der Camelot Dairyfarm, wie sie sich nennen, ausländische Arbeiter bevorzugt: "Nicht nur für die Kuh ist es ein lernen, sondern auch für uns Arbeiter, und somit auch ein Umdenken!"

90 Liter pro Roboter und Stunde

An 22 Stunden pro Tag kann ein Roboter melken, zwei Stunden benötigt er zur Reinigung. In Spitzenzeiten werden so 90 Liter pro Stunde und 2000 Liter pro Tag gemolken. In diesem Milchjahr wird auf der Camelot Dairyfarm über 400'000 Milchsolids, also 7,5 Millionen Liter bei einem Fett- und Eiweisgehalt von 7,5 Prozent gemolken.

Die Schwestern sehen den grossen Vorteil der Roboter beim Wohl der Kühe. Das Problem der Lahmheit habe stark abgenommen, da die Kühe kommen und gehen wie sie wollen. Zudem wird Mastitis früh erkannt. Alle Kühe mit "Problemen" wie beispielsweise hohen Zellzahlen oder Brunst werden aussortiert und einmal täglich überprüft. Als grösstes Problem sehen sie die Stellung der Zitzen. Da wundert es nicht, dass dies zu ihren Zuchtzielen gehört, nebst hoher Produktivität, hohem Proteingehalt und guten Euteranlagen. Sie benutzen viel internationale Genetik. Besonders wichtig sind ihnen die Brown Swiss Kühe. Es sind nur ein gutes Dutzend in der Herde, doch auf diese sind sie besonders stolz.

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