In Brasilien wird ab sofort Pflanzenkohle in grösserem Massstab hergestellt. Das französische Start-up NetZero hat Mitte April seine erste Produktionsstätte im Bundesstaat Minas Gerais eingeweiht. Das Werk ist nach Angaben des Unternehmens das erste seiner Art in Lateinamerika und das grösste der Welt.
Pro Jahr sollen 4’500 t Pflanzenkohle erzeugt werden, die zur Bodenverbesserung und bei der Düngung eingesetzt werden sollen. Verkohlt werden laut NetZero vorwiegend Reststoffe aus der Kaffeeproduktion, die von der Kooperative Coocafé bezogen werden.
Mit der Pflanzenkohle soll dann der Boden in 400 Kaffeeplantagen verbessert werden. Bis zum Jahresende will das französische Start-up noch mit der Errichtung von zwei weiteren Standorten zur Produktion von Pflanzenkohle in Brasilien beginnen.
Möglich gemacht wird die Expansion unter anderem durch eine Kapitalerhöhung, die NetZero vor einigen Monaten erfolgreich abgeschlossen hatte. Investiert hatten unter anderem der Automobilkonzern Stellantis, das Logistikunternehmen CMA CGM sowie der Kosmetikhersteller L’Oreal. NetZero war 2021 gegründet worden und propagiert Pflanzenkohle als effizienten und nachhaltigen Baustein im Kampf gegen den Klimawandel.
Bis 2030 sollen die Kapazitäten geschaffen werden, um jährlich 2 Mio. t CO2 zu fixieren und zugleich zahlreiche Kleinbauern bei der Produktion zu unterstützen. Bislang hat NetZero lediglich eine Pilotanlage in Kamerun betrieben.


