Die Betreiberfirma des havarierten japanischen Atomkratftwerks Fukushima hat die radioaktive Verseuchung des Meeres durch die Atomkatastrophe vor zweieinhalb Jahren erstmals in Zahlen gefasst. Die Belastung mit dem radioaktiven Stoff Tritium liege innerhalb der zulässigen Grenzwerte.
Seit der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima im März 2011 seien 20 bis 40 Billionen Becquerel des radioaktiven Stoffs Tritium ins Meer gelangt, gab die Betreiberfirma Tepco am Sonntag bekannt. Erst vor einem Monat hatte Tepco eingeräumt, dass infolge der Havarie das Meer radioaktiv verseucht wurde, am Sonntag folgten nun erstmals Zahlen.
Die Firma betonte, die Tritium-Belastung liege innerhalb der zulässigen Grenzwerte von 22 Billionen Becquerel jährlich. Tepco teilte weiter mit, es werde derzeit auch ermittelt, wie viel des Krebs verursachenden Stoffs Strontium aus dem Atomkraftwerk entwichen sein könnte.
Grosse Probleme mit Grundwasser
Derzeit bietet das radioaktiv verstrahlte Grundwasser grosse Probleme. Der Anstieg nehme nach einem Zeitungsbericht immer dramatischere Formen an. Das Wasser könne innerhalb der nächsten drei Wochen an die Oberfläche treten, meldete die Zeitung «Asahi» am Samstag und berief sich auf Ergebnisse eines Krisentreffens vom Vortag.
Eine von der Betreibergesellschaft Tepco in den Boden gespritzte Chemikalie, die eine Barriere bilden sollte, hat sich dem Bericht zufolge als unwirksam erwiesen. Das Grundwasser habe die Sperre bereits überwunden. Bei einem weiteren Anstieg des Grundwassers besteht die Gefahr, dass es sich ins Meer ergiesst.
Jeden Tag 100 Tonnen Wasser
Tepco muss dem «Asahi»-Bericht zufolge jeden Tag 100 Tonnen Wasser abpumpen, um dessen Abfluss in den Ozean zu verhindern. Das Unternehmen wisse aber nicht wohin mit der Menge. Die Speicher, die 380'000 Tonnen Wasser aufnehmen können, seien zu 85 Prozent gefüllt.
Ein schweres Erdbeben und ein dadurch ausgelöster Tsunami hatten das Kraftwerk Fukushima 2011 zerstört. Die Folge war die schwerste Atomkatastrophe sei Tschernobyl 1986.