Die Familie Fischli, deren Hof in Rufi oberhalb von Schänis SG liegt und deren Stall am 5. Mai abgebrannt ist, ist überwältigt von der Hilfsbereitschaft aus der Nachbarschaft und der Region.
Es seien sofort Nachbarn herbeigeeilt. «Wir haben mit deren Hilfe blitzschnell ein Stück Wiese eingezäunt für die Kühe. 35 Tiere waren im Stall, alle sind gerettet», erzählte der 61-jährige Landwirt Albin Fischli der «Linth Zeitung» nach dem Brand.
Vier Kühe beim Nachbarn untergekommen
Wie der «Schweizer Bauer» berichtete, war das Feuer am 5. Mai kurz vor 17 Uhr ausgebrochen. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand die Scheune bereits in Vollbrand. Insgesamt standen 54 Feuerwehrleute und Rettungskräfte im Einsatz. So konnte auch das angrenzende Haus vor dem Feuer gerettet werden.
Inzwischen wurden 31 Tiere in einem eigenen Stall im Dorf untergebracht. Vier Kühe sind bei Nachbarn untergekommen. Bereits am Morgen nach dem Brand konnte wieder gemolken werden. «Es ist wirklich unglaublich, wie viel Hilfe und Solidarität wir erfahren dürfen. Dafür sind wir sehr dankbar», so Fischli zur «Linth Zeitung».
«Der Heustock war voll»
Der Einsatz dauerte inklusive Brandwache rund 27 Stunden. Immer wieder mussten aufflammende Brandnester gelöscht werden. Ein Problem seien die Zwischenräume im Stall gewesen. «Noch während des Löschens mussten wir das Blechdach abtragen, es gab mehrere Brandnester, das Feuer flammte immer wieder auf», wie Fischli der Zeitung berichtete.
Auch materiell hat der Brand grosse Spuren hinterlassen: Ein Traktor und ein Gapelstapler wurden ein Raub der Flammen. Besonders schmerzlich ist der Verlust des gelagerten Heus. «Der Heustock war voll», erklärte Fischli der «Linth Zeitung». Die Qualität sei top gewesen. Zum Glück verfüge man noch über genügend Emd vom letzten Jahr.
30 Mulden Material
Der Landwirt schätzt, dass rund 30 Mulden Material abtransportiert werden müssen. «Verkohltes Holz, Blechteile vom Dach, Eisen und so weiter», schätzte der Landwirt. Der Grossteil werde in die KVA Linth gebracht. Die Brandursache ist noch unklar.
Für die Scheune gab es keine Rettung mehr.
Kapo SG
Trotz des Verlusts bleibt Fischli optimistisch. «Die Gebäudeversicherung war schon hier, sie gaben auch das Okay, dass wir bereits räumen können», erklärte er. Da das Fundament erhalten bleiben könne, hoffe er, dass der Neubau im Meldeverfahren abgewickelt werden könne. «So könnte der Stall bis im Herbst wieder stehen», so der Landwirt zur Zeitung.
Gemeinde steht hinter der Familie
Auch die Gemeinde steht hinter der Familie. Schänis’ Gemeindepräsidentin Gabriela Tremp sagte auf Anfrage der Zeitung, man werde das Verfahren für den Wiederaufbau zeitnah klären. Sie habe die grosse Solidarität unter den Bauern erfreut zur Kenntnis genommen. «Mehrere Landwirte haben die Aufnahme von Tieren angeboten», so Tremp. Dankbar zeigte sie sich auch über den schnellen Einsatz der Feuerwehr, der ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus verhinderte.
Für Albin Fischli ist der Brand ein Déjà-vu. Wie er der «Linth Zeitung» erzählte, brannte vor 25 Jahren bereits der Stall seines Vaters am selben Ort ab – und auch dieser habe damals 25 Jahre gestanden.
Familie Fischli
Die Familie Fischli bewirtschaftet den Hof am Klosterberg in Rufi SG, oberhalb von Schänis. Albin Fischli führt den Betrieb gemeinsam mit seinem Sohn Andreas, dessen Frau Stephanie und seiner Frau Leni. Die Tochter, Barbara Fischli, ist erfolgreiche Züchterin.