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Grossimport nach Zollsenkung

Eine überraschende Zollsenkung hat dazu geführt, dass im April sehr viel Gerste importiert wurde. Diese Mengen machten Druck auf die Inlandpreise, sind sich Marktkenner einig. Doch wer hat die Gerste importiert?

Doris Grossenbacher |

 

 

Eine überraschende Zollsenkung hat dazu geführt, dass im April sehr viel Gerste importiert wurde. Diese Mengen machten Druck auf die Inlandpreise, sind sich Marktkenner einig. Doch wer hat die Gerste importiert?

Per 1. April senkte das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) überraschend den Zoll auf Importgerste um 2 Franken von 15 auf 13 Fr./100 kg. «Das kam unerwartet», sagen Futtermittelhändler. «Denn mit dem tiefen Euro-Kurs konnte die Gerste im März bereits unter dem Schwellenpreis von 36 Fr./100 kg eingeführt werden.»

Import trotz vollen Lager

Die befragten Händler haben mit einer Zollerhöhung gerechnet. Viel Gerste ist daher noch im März importiert und verzollt worden. Laut Statistik von Réservesuisse wurden von Januar bis Ende März 22'000 Tonnen Gerste eingeführt. Viele Lager waren voll. Die Statistik zeigt aber auch, dass  im April alleine noch einmal 29'500 Tonnen Gerste importiert wurden. Dies, obschon noch Schweizer Futtergetreide der Ernte 2014 auf dem Markt ist und in weniger als zwei Monaten die Inlandernte beginnt. Wer hat also im April noch so viel Gerste eingeführt?

Réservesuisse gibt die Namen der Importeure nicht bekannt. Pius Eberhard von der Fenaco, dem grössten Futtergetreidehändler und -verbraucher, sagt: «Gemessen am Marktanteil, liegt die von uns eingeführte Menge an Importgerste deutlich tiefer.» Die Firma Agrokommerz, einer der grössten Marktplayer, gibt zur Auskunft, sie habe in bescheidenem Masse an diesem Import teilgenommen. Für Philipp Zürcher von Agrokommerz ist klar: «Eine solche Menge an Gerste wurde teils auf Lager gelegt, teils von den Grossverbrauchern direkt verarbeitet.» Bestimmt seien auch Rezepte umformuliert worden, um die günstige Gerste zu verwenden.

Druck auf Inlandpreise

Den Befragten ist schleierhaft, wieso der Zoll gesenkt wurde. Der Entscheid wird unter anderem anhand der gemeldeten Importpreise verschiedener Händler gefällt. Hat also das BLW den Zoll trotz tiefer Preismeldungen gesenkt, oder haben Importeure einen überhöhten Preis angegeben? «Die Preismeldungen der Fenaco reflektieren die jeweils aktuell relevanten Preise im Markt», betont Eberhard. Das BLW sagt dazu: «Die Preismeldungen lagen im März im Bereich des Schwellenpreises.» Dies sei für die Phase nach der Vermarktung der Inlandernte erwünscht. Zudem entspreche das Angebot an Futtergetreide per Ende April dem Durchschnitt der letzten Jahre.

Die befragten Branchenkenner sind sich aber einig: «Die mit überlagertem Raps, Import- und Inlandgetreide gefüllten Lager werden Druck auf die Inlandpreise der Ernte 2015 geben. Denn die beschlossenen Richtpreise sind, wie es der Name sagt, nur Richtpreise.

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