Das Grosssägewerk in Domat-Ems ist Geschichte. Es wird demontiert und im Ausland wieder aufgebaut. Das Projekt der Tiroler Egger scheiterte an zu geringen, ausserkantonalen Holzlieferungen. Die Schuld nun den ausserkantonalen Waldbesitzer anzukreiden, greift für die Waldwirtschaft Schweiz zu kurz.
Die Schweizer Waldwirtschaft wünscht sich zusätzliche Sägekapazitäten in der Schweiz und bedauert die Schliessung in Domat/Ems, schreibt Waldwirtschaft Schweiz in einem Communiqué. Der Export ins Ausland sei wegen des ungünstigen Wechselkurses auch nicht einfach.
Berechnungsformel nicht klar
Waldwirtschaft Schweiz wehrt sich gegen den Vorwurf einiger (Bündner) Medien, dass die nicht-bündnerischen Holzlieferanten Schuld am Rückzug von Egger seien und damit das definitve Scheitern der Grossägerei zu verantworten haben. Die von der Egger-Gruppe angebotenen 10-jährigen Holzlieferverträge machten viele stutzig, schreibt Waldwirtschaft Schweiz. Die Basispreise als wichtigste Schlüsselgrösse waren nicht marktkonform. Die Berechnungsformel für den Rundholzpreis sei nicht in sämtlichen Teilen klar, Preisschwankungen wären auf maximal drei Prozent pro Halbjahr begrenzt gewesen. ZUdem sollten die Rundholzpreise nie mehr als den halben Schnittholzpreis ausmachen.
Zeit zu knapp bemessen
Diese Klauseln hätten den Rundholzlieferanten unter Umständen hohe Verluste beschert, weil die Preise dem Markt nicht hätten folgen können, kritisiert Waldwirtschaft Schweiz. Zudem war nicht klar, wie die vorgesehene Gewinn- und Risikobeteiligung der Rundholzlieferanten hätte funktionieren sollen.
Auch war die Zeit zu knapp bemssen, um sich mit den komplexen Verträgen seriös auseinanderzusetzten. Die Waldeigentümer befürchteten einen Präzedenzfall, welcher und Mechanismen des gesamten Schweizer Sägerundholzmarktes beeinträchtigen könnten.
Dass so ausserkantonale Waldeigentümer unter diesen Voraussetzungen vorsichtiger blieben, sei deshalb nachvollziehbar, betont die Waldwirtschaft Schweiz.