Balthasar Glättli, Präsident der Grünen Schweiz, will seine Partei linker und konservativer positionieren. Das zeigt laut «NZZ am Sonntag» der überarbeitete Klimaplan der Grünen, der am nächsten Dienstag offiziell vorgestellt werde.
Der Plan fordere ein Importverbot für Produkte aus Massentierhaltung, weniger Werbung für unnötigen Konsum und allgemein weniger Güter und mehr Beziehungen. Er wolle, dass seine Partei wieder grundsätzlicher argumentiere.
Verhältnis zu Verboten entspannen
Glättli sprach sich für eine grüne Wertedebatte aus. Darüber hinaus will er das grüne Verhältnis zu Verboten entspannen. Als Beispiel nannte er das Verbot von neuen fossilen Autos ab dem Jahr 2025. Dieses Verbot sei liberaler als verkehrspolitische Lenkungsabgaben.
«Wir dürfen keine Angst davor haben, das zu sagen, was mich und viele andere zu den Grünen brachte: dass es ein Gegenmodell zu unserer Überflussgesellschaft braucht», sagte Glättli zur Zeitung. Genügsamkeit könne entscheidend zur Reduktion der Klimabelastung beitragen, schreiben die Grünen in ihrem Klimaplan.

zvg
Grüne wollen «Wenigerpartei» werden
Die Partei will gemäss NZZ eine «Wenigerpartei» werden und neue Wählerinnen und Wähler erschliessen. Auf der links-konservativen Seite sieht er weiteres Potenzial: bodennah, globalisierungskritisch sowie Bewahrer der Schöpfung. Damit wollen sich die Grünen gegenüber der SP und den Grünliberalen abgrenzen.
Für Glättli sprechen zwei Vorkommnisse für seinen Plan: Einerseits habe die Bevölkerung im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie gelernt, zu verzichten und dadurch neue Werte entdeckt. Andererseits hätten die Grünen bei den kantonalen Wahlen weiter zugelegt. «Wir liegen mit unserem Programm im Trend», so Glättli.
Der Klimaplan, der am Dienstag vorgestellte werden soll, dürfte zu reden geben. Die «NZZ am Sonntag» hat die wichtigsten Eckpunkte vorgestellt.
- Ab 2025: Keine Zulassung mehr von fossil betriebenen Autos. Die Autokilometer sollen halbiert werden. Dies soll mit Road-Pricing und einer Lenkungsabgabe erreicht werden.
- Werbung für «unnötigen Konsum» im öffentlichen Raum reduzieren. Damit soll der Ausstieg «aus der Konsum-Tretmühle» einfacher werden.
- Die Grünen streben eine eine «Null Abfall»-Schweiz an.
- Der Import von Produkten aus Massentierhaltung soll bis 2030 verboten werden. Damit haben die Grünen insbesondere die Einfuhr von Fleisch im Visier. Die Grünen wollen mit dieser Massnahmen den «klimaschädlichen Konsum» reduzieren.




Jeder Grünwähler soll sich das nächste mal sein Wahlverhalten gründliche hinterfragen.
Sind die Grünen auch für weniger Zuwanderung????