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Grüne wollen Mindeststandards für Importware

Nachhaltig produzierte Schweizer Produkte stehen in Konkurrenz zu Dumpingimportware. Dies soll sich ändern.

Daniel Etter |

 

 

Nachhaltig produzierte Schweizer Produkte stehen in Konkurrenz zu Dumpingimportware. Dies soll sich ändern.

«Wir wollen gleich lange Spiesse zwischen heimischen Nahrungsmitteln und Importware schaffen», informiert Regula Rytz, Co-Präsidentin der Grünen. Deshalb entschied der Vorstand der Grünen letzte Woche, zwei Initiativ-Ideen weiterzuentwickeln. Es sind dies die Initiative «für gesunde, umweltfreundliche und regionale Lebensmittel» sowie jene «gegen Öko- und Sozial-Dumping».

Gentechfrei verankern

Beide Projekte zielen auf mehr Fairness im globalen Handel und die Förderung der ökologischen und regionalen Produktion ab. Mit der geplanten Initiative «für gesunde, umweltfreundliche und regionale Lebensmittel» wollen die Grünen unter anderem die gentechfreie Lebensmittelproduktion in der Verfassung verankern. «Der Verzicht auf gentechnisch veränderte Organismen ist eine grosse Chance für die Schweizer Landwirtschaft», ist Rytz überzeugt.

Nebst dem Gentech-Verzicht zielt die Initiative auf eine klimafreundlichere Produktion ab. «Wir wollen, dass der Konsument sieht, ob ein Produkt klimafreundlich hergestellt und verarbeitet wurde oder nicht», sagt die grüne Co-Präsidentin. Deshalb prüfe man die Einführung einer Deklaration zur CO2-Bilanz. Dies würde über weite Distanzen transportierte Lebensmittel gegenüber den in der Region hergestellten unattraktiver machen.

Längere Transportwege höchst bedenklich

«Während die Bäuerinnen und Bauern in der Schweiz angehalten werden, hohe Qualitätsstandards für die Umwelt und das Tierwohl einzuhalten, erfüllen importierte Lebensmittel diese Anforderungen oft nicht», weiss Rytz. Auch wenn die Grünen die biologische Produktionsform bevorzugen, schauen sie bei der Umweltbilanz die gesamte Produktions- und Vermarkungskette an. «Eine konventionell produzierte Schweizer Spargel ist im Vergleich zu einer Bio-Spargel aus Mexico meist ökologischer und  klimaschonender», zeigt Rytz auf.

Die immer längeren Transportwege seien höchst bedenklich. Mehr als ein Drittel des gesamten Energiebedarfs würde heute für den Personen- und den Güterverkehr verbraucht. «Wer regional, saisonal und ökologisch einkauft, tut nicht nur etwas für den Genuss, sondern verbessert auch seine Energiebilanz.»

Eine Art Umweltsteuer

Das zweite Initiativprojekt, das die Grünen zurzeit prüfen, richtet sich gegen Öko- und Sozial-Dumping. Anders als die zuvor erwähnte Initiative gilt  diese nicht nur für Lebensmittel, sondern auch für alle übrigen Produkte. «Wir wollen soziale und ökologische Mindeststandards definieren, die bei der Einfuhr von Produkten erfüllt sein müssen», erklärt Rytz. Werden diese Standards nicht eingehalten, so muss eine Art Umweltsteuer entrichtet werden. Damit würden Schweizer Betriebe nicht mehr direkt durch Billigprodukte konkurrenziert, die zum Beispiel mit Kinderarbeit und ohne Rücksicht auf den Gewässerschutz hergestellt würden.

Durch die Globalisierung würden immer öfters Waren zu Dumpingpreisen eingeführt, welchen unseren Normen und Qualitätsstandards nicht entsprächen. «Der grosse Preisunterschied verlockt die Konsumenten, diese bedenklichen Produkte zu kaufen», bedauert Rytz. Offene Grenzen wirkten sich zwar positiv auf eine wachstumsorientierte Wirtschaft aus, stünden aber oft im Widerspruch zu einer Qualitätsstrategie. «So hat die Lebensmittelkontrolle in Zürich kürzlich festgestellt, dass Gemüse aus Asien mit gefährlichen Pestiziden belastet ist», begründet sie.

Aktuell prüfen die Grünen die Initiativprojekte juristisch. Ein Sammelstart ist frühstens Anfang 2014 möglich.

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