Mit einem Antrag zur Einstellung EU-Subventionen für die Kampfstierzucht in Spanien sind die Grünen im Europaparlament gescheitert.
Die Fraktion hatte vergangene Woche in einem Änderungsantrag im Rahmen der ersten Positionierung des Parlaments zum EU-Haushalt 2015 dazu aufgerufen, die Auffassung zu vertreten, „dass weder Mittel für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) noch sonstige Haushaltsmittel für die Finanzierung tödlich endender Stierkämpfe verwendet werden sollten“.
Zudem müsse das Parlament darauf hinweisen, dass eine solche Finanzierung „einen klaren Verstoß gegen das Europäische Übereinkommen zum Schutz von Tieren in landwirtschaftlichen Betrieben“ darstelle. Die Zustimmungen zum Antrag übertrafen mit insgesamt 323 zwar die zusammen 309 Ablehnungen, verfehlten aber bei 58 Enthaltungen und 61 nicht abgegebenen Stimmen die erforderliche absolute Mehrheit von 376 Stimmen.
Die haushaltspolitische Sprecherin der Grünen im EU-Parlament, Helga Trüpel, bedauerte die Entscheidung. Berechnungen gingen davon aus, dass jährlich 130 Mio Euro an EU-Fördergeldern in den Stierkampf flössen. „Wir Grünen wollen die grausame Praxis beenden und nicht noch finanziell bezuschussen“, unterstrich Trüpel. Der Deutsche Tierschutzbund (DTSCHB) hatte im Vorfeld der Abstimmung ein Signal gegen Stierkämpfe gefordert. Wer „diesen Leidenskampf als fröhliches und traditionelles Spektakel feiert, verschließt die Augen vor dem grausamen Umgang mit den Tieren“, erklärte DTSCHB-Präsident Thomas Schröder. Für diesen „Irrsinn“ dürften keine Subventionen fließen.