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Gruyère: Produktion wird deutlich eingeschränkt

sda/hal |

 

Die Sortenorganisation Gruyère AOP senkt die Käseproduktion für das gesamte Jahr 2023 um 10 Prozent. Grund sind rückläufige Exporte und zu hohe Lagerbestände.

 

«Die Exporte sind um 10 bis 15 Prozent eingebrochen», sagte der Direktor der Sortenorganisation Gruyère, Philippe Bardet, am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. 

 

US-Markt bricht ein

 

Er bestätigte damit einen Bericht der Freiburger Tageszeitung «La Liberté» auf. «In Deutschland hält sich der Markt gut, aber in Belgien beträgt der Rückgang 40 Prozent, das entspricht 400 Tonnen. Und in den USA beläuft sich der Rückgang auf 25 Prozent, das heisst fast 1000 Tonnen», fügte er hinzu.

 

Zu Beginn des Jahres hatte die IPG die Quoten bereits um 3 Prozent und später um 5 Prozent gesenkt, um auf die schwachen Verkaufszahlen zu reagieren. Der Krieg in der Ukraine und die Inflation hatten zu einem Rückgang der Exporte geführt. «In der Schweiz gab es glücklicherweise einen leichten Anstieg. Nur der Bio-Greyerzer hatte einen Rückgang zu verzeichnen. Man sieht, dass der Konsument preissensibel ist», fuhr Bardet fort.

 

Im vergangenen Jahr wurden in Europa 7500 Tonnen und in den USA 4000 Tonnen Gruyère mit geschützter Herkunftsbezeichnung AOP verkauft, wobei diese Mengen im Vergleich zu 2021 bereits rückläufig sind.

 

Höchster Preis für Gruyèremilch

 

Für Gruyère-Käsereimilch gab es im 12-Monatsdurchschnitt inkl. März 2023 gemäss Milchpreismonitoring der Schweizer Milchproduzenten (SMP) den höchsten Milchpreis, und zwar 89,1 Rp./kg. In absteigender Preis-Reihenfolge wurde für ÖLN-Milch anderer Käsesorten ab Hof folgende Milchpreise bezahlt (inkl. Verkehrsmilchzulage, exkl. Siloverzichtszulage): Vacherin fribourgeois AOP 82,4 Rp.; Tête de Moine AOP 82,2 Rp.; Sbrinz AOP 77,2 Rp.; Appenzeller 76,8 Rp.; Tilsiter Switzerland 76,5 Rp.; Emmentaler AOP 72,6 Rp. Der Schweizer Durchschnitt lag bei 82,2 Rp. hal

 

Zu grosses Lager nach Rekordjahr

 

Der IPG-Direktor erinnerte aber auch daran, dass das Jahr 2021 ein Rekordjahr gewesen sei. «Wir dachten, dass der schnelle Anstieg im Ausland weitergehen würde». Die Lagerbestände, die bereits zu Beginn des Jahres hoch waren, müssten gesenkt werden, um «wieder auf einer guten Basis zu starten».

 

«Jetzt ist wichtig, dass wir bei der Produktion die Bremse ziehen», hielt Bardet vor den Delegierten fest. Denn kürzlich hat der Vorstand der Sortenorganisation Gruyère entschieden, die Einschränkung zu verschärfen und auf 10 Prozent der neuen Basisquote 2023 (Basisquote ein Prozent höher als 2022) anzuheben. Dies gilt für den traditionellen und den Bio-Gruyère AOP. Die Lagerbestände seien wie bereits Ende 2022 immer noch relativ hoch. 

 

Milchproduzenten trifft es hart

 

Weil die Milchproduzenten gemäss dem DV-Entscheid von Ende November 2022 nur eine Nettokürzung von 3 Prozent hinnehmen mussten, trifft es sie nun umso stärker. «Viele Produzenten müssen für den Rest des Jahres deutlich mehr als 10 Prozent reduzieren», bestätigte Bardet gegenüber «Schweizer Bauer».

 

Um die Produktion zu senken, müsse der Landwirt entweder Kühe loswerden oder die Milch an die Industrie weiterleiten. «Dadurch wird es vielleicht möglich, wieder eine 100-prozentige Schweizer Butterproduktion zu haben», sagte Bardet zu sda. Die Mitglieder der Sortenorganisation wurden am Mittwoch bei ihrer Generalversammlung in La Brévine NE über die Situation informiert.

Kommentare (1)

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  • M | 23.06.2023
    Genug Butter.. träumt weiter. Da die Butterprodukion nicht rentabel genug ist, wird auf Teufel komm raus gekäst. So krank ist das. Jetzt müsste der SMP eingreifen und die Butterproduktion ankurbeln. Aber das macht er nicht, denn für den Käse gibt es Zulagen...

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