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Günstigere Milchprodukte

Durch die Milch-Richtpreissenkung kauft der Detailhandel günstiger ein. Getragen wird die Senkung durch die Milchproduzenten. Eine Übersicht zur Weitergabe des Preisvorteils.

Per 1. Januar 2024 hat die Branchenorganisation Milch (BOM) den A-Richtpreis für Molkereimilch um 2 Rappen auf 79 Rappen pro Kilo Milch gesenkt. Die Senkung führte die Branchenorganisation in einer Mitteilung von Mitte November 2023 auf die deutlich gesunkenen Milchpreise in der Europäischen Union zurück.

Denn wegen der Preisdifferenz zwischen der Schweiz und der EU seien die Ausfuhren von Käse und Milchgrundstoffen für die zweite Verarbeitungsstufe zu einer grossen Herausforderung geworden, hiess es damals in der Mitteilung, und mit der Richtpreissenkung werde die Preisschere nun wieder kleiner.

Weitergabe des Abschlags

Der «Schweizer Bauer» hat beim Detailhandel nachgefragt, ob die Milchprodukte im Sortiment durch die Richtpreissenkung nun günstiger geworden seien. BOM-Mitglied Aldi sagt, dass man die Richtpreissenkung weitergegeben habe. BOM-Mitglied Coop teilt mit, dass man sich für faire und marktgerechte Preise einsetze. «Wenn eine Preisreduktion möglich ist, geben wir das unseren Kunden auch weiter», hält Sprecherin Sina Gebel fest. Eine Preisreduktion hat auch die Migros vollzogen. «Obwohl Elsa Group und die Migros nicht BOM-Mitglieder sind, folgen wir den Beschlüssen der Branchenorganisation bezüglich des A-Richtpreises», sagt Sprecherin Carmen Hefti.

Der Preis für Kochbutter (250g) sinkt zwischen 5 Rappen (Coop und Migros) und 10 Rappen (Lidl und Denner). Ebenso wird Milch günstiger und der Preis für einen Liter UHT-Vollmilch wurde um 5 Rappen gesenkt. Ein uneinheitliches Bild zeigt sich beim Jogurt nature. Während beispielsweise Denner, Coop und Lidl den Preis unverändert beliessen, hat Aldi den Preis um 1,5 Rappen pro Becher gesenkt.

Auf Kosten der Bauern

Die Richtpreissenkung stiess bei bäuerlichen Organisationen auf grosses Unverständnis. Eine Senkung sei für die Milchproduzenten nicht tragbar. «Diese Entscheidung ist absolut nicht zeitgemäss und wurde voll zu Lasten der Milchproduzierenden gefällt. Es kann nicht sein, dass die Anforderungen und Produktionskosten immer mehr steigen und die Produzentenpreise gleichzeitig sinken», kritisierte beispielsweise der Berner Bauernverband. Das Verhandlungsresultat zeige einmal mehr, dass die Verarbeiter die Milchbauern nicht unterstützten. Und der Schweizer Bauernverband forderte Anfang Januar eine Erhöhung der Produzentenpreise zwischen fünf und zehn Prozent.

Die Forderungen stossen bei den Detailhändlern auf taube Ohren. Die Antworten gegenüber «Schweizer Bauer» ähneln sich. So schreibt beispielsweise Coop: «Coop bezahlt den Produzenten faire und marktgerechte Preise. Bei konventionellen Produkten hält sich Coop an die für die Branche festgelegten Richtpreise.» Auch Lidl hebt hervor, dass man mit den Lieferanten fair umgehe. «Speziell auch bei den Einkaufspreisen», sagt Sprecherin Nicole Graf. Die Migros wiederum hält fest, dass sich Tochter Elsa bei der Milchpreis-Festlegung an die Marktpreise halte.

«Elsa wird auch weiterhin einen leicht überdurchschnittlichen Marktpreis bezahlen», sagt die Migros zu «Schweizer Bauer». Denner schreibt, dass man die Anliegen der Bauernbetriebe respektiere. «In jüngster Vergangenheit haben wir auch die Milchpreiserhöhungen nach Ostern 2022 und Anfang 2023 akzeptiert», sagt Sprecher Thomas Kaderli. Nicht äussern zu den BOM-Entscheiden will sich Aldi. Kostenvorteile gebe man an die Kunden weiter, hält die Medienstelle fest.

Kommentare (4)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Holsteinkuh | 03.02.2024
    Dass die Abnehmer den Preis senken wollen ist ja klar aber das die Verhandlungnspartner nicht entgegengalten zeigt einmal mehr das es zuviele Organisationen gibt ! keiner muss geradestehn und sich erklären , darum macht nur weiter so und fragt euch warum immer mehr aussteigen , viele Junge sehen den Sinn des Lebens nicht in einer 7Tagewoche.
  • Milch und Fleischproduzent | 03.02.2024
    Vielleich währe es an der Zeit, die in der Schweiz produzierten Lebensmittel für 2 Monate nicht mehr abliefern!
    Binn überzeugt der Bund und die Grossverteiler kommen auf den Knieen.
  • Werner Locher | 03.02.2024
    Dass der Lebensmittelhandel einen Stundenlohn von weniger als 15 Fr. als fair bezeichnet sagt alles über die Verantwortungslosikeit dieser Unternehmungen
  • Ketzer | 03.02.2024

    79rp?


    Wer hat 79rp?


    Im Volg kostet die Milch 1.90.

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