Mit dem Frühlingswetter sinkt die Nachfrage nach Raufutter. Die Richtpreise für Heu und Stroh bleiben unverändert.
Der Schweizerische Raufutterverband (SRV) hat am vergangenen Freitag beim Treffen mit den deutschen Lieferanten in Matzingen TG beschlossen, die Richtpreise von Heu und Stroh auf dem Stand vom Herbst 2013 zu belassen. Nicht belüftetes Heu gepresst, kostet weiterhin 27 Fr./100 kg. Belüftetes Heu gepresst bleibt bei einem Richtpreis von 33 Fr./100 kg. Stroh gepresst, in Kleinballen verladen, gilt weiterhin 18 Fr./100 kg. Die Preise können aber je nach Angebot und Nachfrage variieren.
Kälteeinbruch möglich
Eine gewisse Stagnation im Heu- und Strohhandel sei festzustellen, waren sich die Mitglieder des SRV und die deutschen Kollegen einig. Der milde Winter und die warmen Temperaturen der letzten Tage lässt in tieferen Lagen das Gras spriessen, und damit sei ein Rückgang der Nachfrage nach Heu und Stroh normal. Ob das schöne Wetter aber anhalten werde, sei ungewiss, und schon oft habe ein Kälteeinbruch den Handel wieder in Schwung gebracht.
Präsident Ruedi Zgraggen gab zu bedenken, dass die Agrarpolitik auf ein neues Fundament gestellt wurde und das neue Direktzahlungssystem mit der Streichung der Tierhalterbeiträge auch für die Branche spürbar sein werde. Vor allem der Handel mit Heu werde negative Umsätze zur Folge haben. «Wir werden in Zukunft gefordert sein, unsere Strukturen zu überprüfen und zu analysieren», sagte er.
«Unser Verband weist einmal mehr darauf hin, dass sich seine Mitglieder, und da spreche ich auch unsere deutschen Kollegen an, sich in der Preisbildung so einsetzen, dass Produzenten, Verbraucher und Vermarkter auch in Zukunft existieren können.» Der Präsident zeigt sich aber überzeugt, dass mit einer guten Qualität der Produkte, guten Dienstleistungen und einem effizienten Einsatz jedes Einzelnen eine gute Wertschöpfung erzielt werden könne.
Gute Ware ist knapp
Der Heuhandel vom vergangenen Winter könne als recht gut bezeichnet werden. Die anwesenden Händler berichteten von einer verspäteten Heuernte, und, wie Zgraggen rückblickend feststellte, sei das belüftete Heu wohl älter als in anderen Jahren, aber immer noch in guter Qualität und genügender Menge angeboten worden.
Nach den stabilen Preisen von Herbst und Vorwinter musste später für Heu in Grossballen einige Franken oder Euro mehr bezahlt werden. Vom Import wurde bestätigt, dass genügend Rinderheu vorhanden sei. Gute Ware sei eher wenig verfügbar, und der Preis dafür sei entsprechend höher. Luzerne sei jetzt vor der Ernte kaum mehr verfügbar und zu teuer.
Interessante Strohpreise
Die Verfügbarkeit von Stroh sei gewährleistet, und es werde zu interessanten Preisen abgegeben. Die grossen Lagervorräte würden einen gewissen Preisdruck bewirken, da für die kommende Ernte Lagerplatz geschaffen werden müsse.
Inländische Maiswürfel und Zuckerrübenschnitzel seien ausverkauft, der Bedarf könne aber mit Importware abgedeckt werden. Trockentreber sei ebenfalls ausverkauft, die Nachfrage könne aber mit Nasstreber gedeckt werden.