Jacques Gygax, Direktor des Dachverbands der gewerblichen Käsereien Fromarte, glaubt trotz schwierigem Umfeld an das Potenzial des Schweizer Käses. Er hält eine bessere Kommunikation der Vorteile für nötig.
Die gewerblichen Käsereien hätten sich an die Bedürfnisse des Marktes ausgerichtet und es geschafft, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, sagte Fromarte-Direktor Jacques Gygax an der heutigen Delegiertenversammlung des Solothurner Bauernverbandes. Er bezeichnete trotz des derzeitigen Umfeldes das Glas als halbvoll.
Die Marktlage ist derzeit schwierig. Die Importe steigen ebenso wie der Einkaufstourismus. Zudem sorgt das Russland-Embargo für stärkere Konkurrenz und einen Verdrängungskampf. Laut Gygax haben teure Sortenkäse deshalb Mühe und werden zunehmend durch billigere Produkte ersetzt. Dennoch hält der Fromarte-Direktor die Qualitätsstrategie für die richtige Wahl, um Schweizer Käse differenzieren zu können.
In Österreich ist die Heumilch seit Jahren ein Erfolg – auch dank gutem Marketing. Laut Gygax sind in der Schweiz bereits rund 31 Prozent der Milch „Heumilch“, während es in Österreich 15 Prozent sind und in der Gesamt-EU gerade mal 3 Prozent. Zudem könne sich die Schweiz mit Rohmilch-Käsen ohne Zusätze abheben. „Wir kommunizieren schlecht“, sagt Gygax. Die Schweizer Produkte seien zwar gut, man sei aber zu bescheiden, dies auch entsprechend auszuloben.