Das Gericht sah es in seinem Urteil als erwiesen an, dass der Deutsche bei dem Versuch der drei ehemaligen Armeeangehörigen ums Leben kam, im Auftrag des Schweizers angeblich geschuldete 450'000 Euro (423’000 Fr.) einzutreiben. Zu der Tat kam es im niederländischen Grenzort Bergen unweit des niederrheinischen Kevelaer.
Angebliche Geschäftsschulden
Einen 42 Jahre alten Amerikaner, der den Deutschen getötet haben soll, verurteilte das Gericht zu 17 Jahren und sechs Monaten Haft. Die beiden anderen an dem Erpressungsversuch beteiligten Amerikaner erhielten Strafen von eineinhalb und fünf Jahren und vier Monaten Haft. Der Geschäftsmann wurde zu sechs Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.
Die Erpressung hatte einen geschäftlichen Hintergrund. Das Opfer war an einem Obstbaubetrieb in Mazedonien beteiligt. Der Schweizer wollte diesen Betrieb übernehmen und zuvor eine angebliche Schuld von dem Deutschen eintreiben. Dem aus dem Ruder gelaufenen Versuch, den 53-Jährigen im November 2019 massiv unter Druck zu setzen, gingen monatelange Vorbereitungen der aus den USA eingeflogenen Kriminellen voraus. Der Polizei gelang es später, die Kommunikation der Männer mit Prepaid-Handys zu rekonstruieren.
Ex-Soldaten als skrupellose Geldeintreiber
Den Amerikanern, die sich offenbar öfter als skrupellose Geldeintreiber verdingten, war laut Anklage jeweils knapp 50'000 Euro (47’000 Fr.) geboten worden, wenn sie den Deutschen zum Zahlen seiner angeblichen Schuld brächten. Am Tattag drangen die Täter laut Anklage frühmorgens in die Wohnung des Landwirts ein, fesselten und folterten diesen und stachen auf ihn ein, bis er starb.