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Hagel und Regen schadeten dem Getreide

Die Getreideernte ist nahezu abgeschlossen. Nicht die Frühjahrstrockenheit, sondern die Sommerunwetter sind an den Mindererträgen schuld. Am frühesten setzte die Getreideernte im Fricktal und im Rheintal ein.

Hans-Peter Widmer |

 

 

Die Getreideernte ist nahezu abgeschlossen. Nicht die Frühjahrstrockenheit, sondern die Sommerunwetter sind an den Mindererträgen schuld. Am frühesten setzte die Getreideernte im Fricktal und im Rheintal ein.

Für etliche Aargauer Getreideproduzenten war der 1. August kein Feiertag: Die Bauern nutzten die temporäre Rückkehr des Sommers und die paar sonnigen Stunden für den Ernte-Endspurt. Mähdrescher liefen bis in die Nacht hinein. Die Umstände drängten zum Handeln.

Warten war zu riskant

In Anbetracht der wechselhaften Wetterlage und des Getreideauswuchses erschien ein weiteres Warten auf trockenere Verhältnisse zu riskant. Da waren sich die Fachleute einig. Schäden liessen sich jedoch nicht mehr vermeiden. Während in den ersten Erntetagen noch gute bis sehr gute Hektolitergewichte und ansprechende Fallzahlen (Backfähigkeitswerte) registriert wurden, kam nach der Juli-Schlechtwetterperiode viel Auswuchsgetreide herein, wie sechs aargauische Getreidesammelstellen auf Anfrage bestätigten.

Ernte setzte früh ein

Am frühesten setzte die Getreideernte im Aargau wie gewohnt im Fricktal und im Rheintal ein. «Heuer begann sie extrem früh, am 20. Juni, und wir hätten nie gedacht, dass sie bis in den August dauern würde», gesteht Hansjörg Knecht von der Knecht Mühle AG in Leibstadt. Mit der Leistungsfähigkeit der heutigen Mähdrescher hätten laut Knecht Mitte Juli zwei bis drei trockene Tage mehr genügt, um die Ernte im nördlichen Kantonsgebiet rechtzeitig unter Dach zu bringen.

Bei Knecht wurde die ganze Brotgetreidemenge getrocknet – «so viel wie noch nie». Die Mühle Scherz, im Einzugsgebiet des Birrfelds, trocknete laut Daniel Savoldi zwei Drittel der Liefermenge. Auch die andern Sammelstellen registrierten oft Feuchtigkeitswerte über 14,5 Prozent. «Ich hätte lieber noch mehr früher geerntetes Getreide getrocknet statt jetzt, gegen den Schluss, vorwiegend Auswuchsgetreide anzunehmen», sagt Thomas Häusermann von der Mühle Seengen. Beim Roggen gebe es 60 Prozent Auswuchs.

Verheerender Hagelzug

Häusermann bewegt auch der Ernteausfall: «Beim Dinkel fehlen uns 20, beim Weizen 33 Prozent einer normalen Ernte.» Der verheerende Hagelzug, der am 13. Juli weite Teile des Aargaus heimsuchte, hat auch die Getreidebauern getroffen. Ihm seien Rapsparzellen mit bis zu 90 Prozent Ausfall bekannt, bestätigt Anton Mühlebach von der Mühle in Würenlingen. «Ohne Hagel hätten wir gute bis Spitzenerträge erwarten können», stellt Anton Küng vom grossen Getreidecenter Freiamt fest.
Das bestätigen auch die andern Sammelstellen: Nicht die Frühjahrstrockenheit, sondern die Sommerunwetter seien an den Mindererträgen schuld.

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