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Handel Schweiz: TTIP ist Chance für die Bauern

Die grösste Freihandelszone der Welt, das transatlantische Abkommen zwischen der EU und den USA (TTIP), wird konkreter. Bei Wirtschaftsvertretern wächst damit die Angst vor einem Abseitsstehen, auch bei Handel Schweiz.

sda |

 

 

Die grösste Freihandelszone der Welt, das transatlantische Abkommen zwischen der EU und den USA (TTIP), wird konkreter. Bei Wirtschaftsvertretern wächst damit die Angst vor einem Abseitsstehen, auch bei Handel Schweiz.

Der Branchenverband warnt vor einbrechenden Exporten, einem markanten Rückgang des Bruttoinlandprodukts und Wohlstandsverlusten für den einzelnen Bürger. Das Transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) zwischen der EU und den USA - den beiden wichtigsten Handelspartnern der Schweiz - ist keine ferne Utopie mehr.

Soeben ging die zwölfte Verhandlungsrunde zu Ende. Und viele wollen das Abkommen noch bis Ende Jahr, in der Regierungszeit Obamas unter Dach und Fach sehen. Denn ein Präsident Trump könnte alles auf Eis legen, so wird befürchtet. Er liess in seinen bisherigen Äusserungen eine protektionistische Haltung erkennen.

Angst vor Exporteinbruch

Mit dem Näherrücken des TTIP wächst die Angst vor dem Abseitsstehen: Dabei sein sei «Match-entscheidend», sagte Kaspar Engeli, Direktor von Handel Schweiz, am Dienstag in Zürich vor den Medien. Ansonsten drohe der Schweizer Wirtschaft ein Exporteinbruch von 12 bis 15 Prozent. Hierbei handelt es sich um Schätzungen des Verbands.

Das Schweizer Bruttoinlandprodukt werde um 3,8 Prozent sinken, sagte Engeli mit Verweis auf Berechnungen des ifo-Instituts. Für den einzelnen Bürger werde das konkrete Konsequenzen haben: Handel Schweiz schätzt, dass dessen Einkommen innerhalb von zwei bis fünf Jahren um bis zu sieben Prozent sinken könnte. Das entspreche etwa dem 13. Monatslohn, auf den verzichtet werden müsste, sagte Engeli.

Zölle für Käse würden wegfallen

Bei TTIP dabei zu sein, wertet der Verband als grosse Chance. Sogar die Landwirtschaft könnte profitieren, sagte Engeli. Heute erhoben die USA auf Milchprodukte einen Importzoll von durchschnittlich 22 Prozent. Entsprechend teuer werde Schweizer Käse in den USA gehandelt. Er werde vornehmlich im Premium-Segment verkauft.

Würden mit einem Freihandelsabkommen die Zölle wegfallen, wären Schweizer Landwirtschaftsprodukte für ein viel grösseres Publikum erschwinglich, sagte Engeli. Zudem würde der Herkunftsschutz die Schweizer Produkte vor Nachahmungen schützen. Auf einen solchen Herkunftsschutz - etwa für Lübecker Marzipan - im TTIP pocht die europäische Lebensmittellobby.

Importe gibt es auch

Gerade wegen der Folgen für die Landwirtschaft ist TTIP aber auch umstritten. Bauern in den USA dürfen gewisse Pestizide oder Hormone einsetzen, die in der EU verboten sind. Mit dem Freihandelsabkommen könnten solche Produkte möglicherweise auch hier verkauft werden. «Die Importe, die wird es auch geben», antwortete Engeli auf eine entsprechende Frage. Welche das sein werden, entscheide aber der Konsument am Regal.

Handel Schweiz geht davon aus, dass das Freihandelsabkommen ein «Drop in» für Drittstaaten ermöglichen wird. Aus US-Sicht sei ein Abkommen ohne Kanada oder Mexiko nicht denkbar, sagte Engeli. Dazu seien die wirtschaftlichen Beziehungen viel zu intensiv. Wenn man sich anschliessen wolle, werde es aber heissen: «Take it or leave it». Man werde das übernehmen müssen, was die EU und die USA untereinander ausgehandelt hätten. Die Schweiz müsse sich fit machen, um die ausgehandelten Standards übernehmen zu können.

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