Stockende Filme und zeitverzögertes Laden: Laut einer Studie von Sotomo, über die die «SonntagsZeitung» berichtet, sind die Handynetze in der Schweiz am Anschlag, und das nicht nur in städtischen Gebieten, sondern zunehmend auch auf dem Land.
«Nur mit einer neuen Mobilfunkgeneration lässt sich ein mobiler Datenverkehrskollaps verhindern», liess sich Studienautor Michael Hermann im Artikel zitieren. Schweizweit gibt es laut Bericht mehr als 5000 5G-Antennen. Doch um den zunehmenden Datenverkehr zu bewältigen, werde etwa das Dreifache benötigt, heisst es in der Studie, die von der liberalen und wirtschaftsnahen Bewegung Succè Suisse in Auftrag gegeben wurde.
Der grösste Bedarf an mobilen Daten besteht gemäss der Zeitung zwar in den Ballungsräumen. Einen Stadt-Land-Graben gibt es aber nicht. Denn das grösste Wachstum fand in den letzten Jahren auf dem Land statt. Dort ist die Nutzung pro Kopf heute sogar am grössten, schreibt die «SonntagsZeitung». Mobile Daten seien in ländlichen Regionen, in denen das schnelle Internet per Kabel weniger verbreitet ist, besonders wichtig.
Für den störungsfreien Betrieb sind gemäss der Branche rund 15’000 Antennen notwendig. Doch der Ausbau des 5G-Netzes stockt. Brancheninsider sprechen von aktuell 2500 hängigen Vorhaben über alle Anbieter gesehen. Gründe sind Einsprachen von Anwohnern oder behördliche Massnahmen.
Nächste Woche entscheidet laut Zeitungsbericht die Fernmeldekommission des Ständerats über drei Standesinitiativen aus Genf, Neuenburg und dem Jura. Alle forderten ein schweizweites Moratorium für 5G. Die Meinungen dazu sind geteilt. «Wir können uns nicht länger von den Gegnern, die eine Minderheit darstellen, verunsichern lassen», sagt FDP-Ständerat Hans Wicki. Anderer Meinung ist Marionna Schlatter, Nationalrätin der Grünen. Sie fordert einen Ausbau der Glasfasernetze. «Die Anbieter bauen lieber neue Antennen, weil diese günstiger sind», erklärt sie.



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