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Hans Herren - Agrarforscher mit Weltruhm

Der 65-jährige Schweizer Agrarwissenschafter und Entomologe Hans R. Herren ist einer der weltweit führenden Experten auf den Gebieten der biologischen Schädlingsbekämpfung und des nachhaltigen Landbaus. Für seine Verdienste erhielt er 1995 den Welternährungspreis.

 

 

Der 65-jährige Schweizer Agrarwissenschafter und Entomologe Hans R. Herren ist einer der weltweit führenden Experten auf den Gebieten der biologischen Schädlingsbekämpfung und des nachhaltigen Landbaus. Für seine Verdienste erhielt er 1995 den Welternährungspreis.

Herren gelang der Durchbruch in den 80er Jahren. Damals entwickelte er eine Schädlingsbekämpfungs-Methode mit einer aus Südamerika importierten Schlumpfwespe. Damit konnten Schmierläuse, die die Maniokpflanze in Afrika bedrohten, bekämpft werden. 

Herren setzte auf Natur statt auf Chemie

Dieses Programm rettete vermutlich Millionen von Menschen das Leben, denn Maniok zählt zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln dieser Region. Weil Hans Herren anstatt auf Chemie auf die Natur setzte, konnte nicht nur eine Hunger-, sondern möglicherweise auch eine Umweltkatastrophe vermieden werden. 

Später wurde Herren zum Co-Präsidenten des IAASTD (Welt-Agrarbericht), der im Jahr 2008 von 59 Ländern angenommen wurde. Darin einigten sich die Länder auf einen radikalen Kurswechsel, weg von der industriellen Massenproduktion, hin zur ökologischen Landwirtschaft mit Kleinbauern in Zentrum. Hans Herren wurde Co-Präsident der IAASTD. 

 

Das sagt Hans Herren:

Als eine «sehr erfreuliche Nachricht» hat Agrarfoscher Hans Herren den ihm zugesprochenen Alternativen Nobelpreis bezeichnet. Für ihn sei der Preis Anerkennung, aber auch Motivation für die weitere Arbeit, sagte er am Donnerstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. Vor rund zehn Tagen habe er von der Ehre erfahren. Die Summe von 57'000 Euro werde er einsetzen für die weitere Umsetzung seiner Projekte im ökologischen Landbau, etwa für ein Pilotprojekt in Senegal.

Das Umdenken in der Landwirtschaft sei ihm seit je her ein Anliegen, sagte Herren gegenüber der sda weiter. Als Sohn eines Landwirts im Wallis habe er die negativen Auswirkungen der Einführung von Herbiziden und Pestiziden miterlebt. «Das nahm kein Ende. Jedes Jahr musste man mehr spritzen und mehr düngern», so Herren. Diese Erfahrungen haben ihn geprägt. Er habe sich darum entschieden, Agronomie zu studieren. 

Am Tag der Verkündung der Auszeichnung ist Herren in Zürich, gerade zurück aus New York, wo er entsprechende Gespräche mit UNO-Vertretern führte. sda

 


26 Jahre in Afrika gelebt 

Die Umsetzung des Berichts ist ihm nach wie vor ein grosses Anliegen. Als Präsident der Stiftung Biovision setzt er sich dafür ein. Biovision wurde 1998 gegründet. 

Ziel sei es, durch Verbreitung und Anwendung ökologischer Methoden in der Landwirtschaft die Lebenssituation der Menschen in Afrika nachhaltig zu verbessern und die Natur als Grundlage allen Lebens zu erhalten, schreibt Biovision auf ihrer Homepage. Hans Herren lebte insgesamt 26 Jahren in Afrika. Von 1994 bis 2005 leitete er das internationale Institut für Insektenforschung icipe in Nairobi. 

Kindheit auf dem Bauernhof

Seit 2005 ist er auch Präsident des international tätigen Millenium-Institutes in Washington. Dieses Institut unterstützt Regierungen von Entwicklungsländern bei der Umsetzung von nachhaltigen Programmen. Biovision wiederum unterstützte das Institut konkret in Senegal, Kenia und Äthiophien. Das Preisgeld aus dem Alternativen Nobelpreis wird in  Pilotprojekte dieser Regionen, namentlich Senegal, fliessen. 

Hans Herren wurde am 30. November 1947 in Mühleberg (BE) geboren und ist in Vouvry im französischsprachigen Teil des Wallis auf einem Bauernhof aufgewachsen. Er studierte Insektenkunde an der ETH in Zürich und schrieb seine Doktorarbeit über biologischer Schädlingsbekämpfung im Engadin. Zudem absolvierte er ein Nachstudium an der Berkeley-Universität in Kalifornien.

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