Ein Zukauf in Belgien entwickelt sich für den Lebensmittelhersteller Orior zum Wachstumstreiber. Weniger rund sind im ersten Halbjahr die Geschäfte in der Schweiz gelaufen.
Unter dem Strich weist der Convenienceprodukte-Hersteller und Fleischveredler Orior für die Monate Januar bis Juni 2017 einen Reingewinn von 14,8 Millionen Franken aus. Das entspricht einem Plus von 22,3 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode.
Innovative Sortimentsideen
Den Umsatz hat Orior im ersten Halbjahr um 17,4 Prozent auf 281,3 Millionen Franken gesteigert, wie einer Mitteilung von Dienstag zu entnehmen ist. Demnach sei dieser Zuwachs auf die Übernahme der Culinor Food Group in Belgien zurückzuführen, die seit September 2016 voll konsolidiert ist. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA kletterte um 22 Prozent auf 27,7 Millionen Franken. Die entsprechende Marge legte um 37 Basispunkte auf 9,9 Prozent zu.
Getrieben wurde das markante Wachstum von dem Segment Orior International, das im Wesentlichen aus der Culinor Food Group in Belgien besteht. Dieses für Orior kleinere Segment trug mit 58,6 Millionen Franken Umsatz und einem EBITDA von 5,1 Millionen Franken zum Gesamtergebnis bei. Orior begründet diese positive Entwicklung bei Culinor mit deren «innovativen Sortimentsideen», wie beispielsweise salzarme Suppen, oder mit neuen Verkaufskanälen. Als Beispiele werden die Schulverpflegung oder ein Menü-Heimlieferdienst für ältere Menschen angeführt.
Weniger Umsatz in der Schweiz
Die Entwicklung von Orior Schweiz, dem grösseren Segment, wird als «im Rahmen der Erwartungen» bezeichnet. Verglichen mit der Vorjahresperiode ging hier der Umsatz um 3,8 Prozent zurück. Als belastend hätten sich Konsolidierungen im Markt, Aktionsverschiebungen und hoher Wettbewerbsdruck ausgewirkt.
Dabei erzielte das sogenannte Orior Refinement einen Umsatz von 139,9 Millionen Franken, verglichen mit der Vorjahresperiode 5 Millionen Franken oder 3,4 Prozent weniger. Treiber dieses Segments sei die Marke Rapelli. Bei Orior Convenience resultierte ein Umsatzrückgang von 5,8 Prozent auf 89,9 Millionen Franken. Damit seien die Erwartungen «nicht vollumfänglich» erfüllt worden. Als Hauptgründe dafür führt Orior einen harten Wettbewerb und kundenseitiges Insourcing an. In beiden Bereichen, Refinement und Convenience, sei hingegen die Renatibiltät gesteigert worden.
Orior hält an Export fest
Für das Gesamtjahr geht Orior davon aus, dass «die Rahmenbedingungen in der Schweiz anspruchsvoll» bleiben werden. Wachstumspotential wird hingegen für das internationale Geschäft gesehen.
Die Entwicklung im Exportgeschäft entsprach nicht den Vorstellungen Orior. Die angespannte Konsumentenstimmung in Frankreich sowie ein aggressiver Preiswettbewerb mit sehr niedrigen oder gar negativen Margen belasteten die Umsätze. "In der Summe bleibt der Bereich Export anspruchsvoll, insbesondere für Produkte, deren Wertschöpfungskette sich in der Schweiz befindet", hält Orior fest. Das Unternehmen glaubt weiterhin an das Potenzial für "einzigartige Premium-Produkte" aus der Schweiz. Es werden nun neue Ansätze und Absatzmärkte geprüft.
Orior steht vor allem für Marken wie Rapelli, Ticinella, Albert Spiess, Pastinella oder Le Patron.