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Haselnuss-Ernte bricht ein – wird Nutella teurer?

Die Ernte von Haselnüssen ist in Italien für dieses Jahr durch. Auch in den höheren Lagen auf Sizilien, wo die Nüsse länger an den Sträuchern hängen bleiben als im Piemont, ist alles aufgesammelt oder gepflückt.

sda |

Mitte Oktober war auch auf der Insel tief im Süden Schluss. Und jetzt schon steht fest: Die Ernte ist so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Klima und Schädling

Nach Einschätzung der grossen Landwirtschaftsverbände wurden nur noch etwa 70'000 Tonnen eingebracht – halb so viel wie im Durchschnitt voriger Jahre. Als Gründe für die schlechte Ernte in Italien gelten vor allem der Klimawandel mit einem milden Winter, starkem Regen im Frühling und Dürre im Sommer sowie ein Schädling: die Haselnusswanze (Phylus coryli).

Der Branchenverband Confagricoltura stellt fest: «Die nationale Haselnussproduktion ist in freiem Fall.» Auch Italiens Bauernverband CIA spricht von einem «weiteren schwarzen Jahr» – dem dritten in Folge. Vergangenes Jahr waren es noch 85'000 Tonnen, 2023 immerhin noch 102'000 Tonnen. Schätzungen zufolge hängen in Italien mehr als 30'000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt davon ab.

Zudem fällt die Ernte nicht nur geringer aus; auch ist vielerorts die Qualität schlechter. Im Piemont – der wichtigsten Anbauregion im Norden, wo auch der Nutella-Mutterkonzern Ferrero seinen Sitz hat – fallen Haselnüsse jetzt häufiger von den Sträuchern, noch bevor sie reif sind. In anderen Regionen wie dem Latium rund um Rom sowie in Kampanien und auf Sizilien ist es nicht besser. Umweltschützer kritisieren schon länger, dass in Italien ganze Landstriche durch Haselnuss-Monokulturen veröden.

500'000 Tonnen Nutella jährlich

Haselnüsse (auf Italienisch: nocciole) sind eine der wichtigsten Zutaten für Brotaufstriche wie Nutella – eine von Italiens bekanntesten Marken überhaupt. Pro Jahr stellt Ferrero von dem Nuss-Nougat-Aufstrich etwa 500'000 Tonnen her. Allerdings versorgt sich der Konzern (Jahresumsatz: 18 Milliarden Euro) längst auch ausserhalb der Heimat mit Nüssen, vor allem in der Türkei, dem weltweit wichtigsten Produzenten. Nur ist auch dort die Ernte dieses Jahr schlechter ausgefallen, insbesondere wegen Frostschäden.

Ferrero selbst schweigt sich darüber aus, ob das alles Auswirkungen auf den Ladenpreis von Nutella haben wird. «Wir geben keine Auskunft zur Preisgestaltung», heisst es dort nur. In der Regel werden in der Lebensmittelbranche höhere Rohstoff-Preise jedoch an die Kunden weitergegeben, wenn auch mit etwas Verzögerung.

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