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Hat SBV bald ersten Bio-Präsidenten?

Zwei der vier Kandidaten fürs Präsidium des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV) sind Bio-Knospen-Produzenten. Sowohl Fritz Glauser wie auch Markus Ritter wollen aber im Falle einer Wahl Präsident für alle sein.

Daniel Salzmann Samuel Krähenbühl |

 

 

Zwei der vier Kandidaten fürs Präsidium des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV) sind Bio-Knospen-Produzenten. Sowohl Fritz Glauser wie auch Markus Ritter wollen aber im Falle einer Wahl Präsident für alle sein.

Das hat es noch nie gegeben. Wenn am 21. November die SBV-Delegierten zur Wahl ihres neuen Präsidenten schreiten, sind zwei von vier Kandidaten Mitglieder von Bio Suisse. Während Nationalrat Markus Ritter (CVP, SG) bereits seit elf Jahren Bio-Produzent ist, befindet sich Grossrat Fritz Glauser (FDP, FR) im zweiten Umstellungsjahr. Im SBV-Vorstand sind Glauser und Ritter übrigens nicht die einzigen Bio-Knospe-Bauern. Auch Nationalrat Hansjörg Hassler (BDP, GR) produziert schon lange nach Bio-Standard.

Bio Suisse zurückhaltend

Bio-Suisse-Sprecherin Sabine Lubow antwortet eher zurückhaltend auf die Frage, ob sie besondere Erwartungen an einen Präsidenten hätte, der Mitglied ihrer Organisation wäre. «Mit jedem neuen Präsidenten des SBV ist uns sehr daran gelegen, eine gute Zusammenarbeit weiterzuführen», betont sie. Auch in Zukunft bestünden bei gewissen Themen unterschiedliche Auffassungen, unabhängig davon, wer das Amt des Präsidenten innehabe. «Mit Fritz Glauser und Markus Ritter stehen mit Sicherheit zwei Kandidaten zur Wahl, die unsere Ziele und Anforderungen bestens kennen», lässt sie sich dann doch noch entlocken.

Und unterstützt Bio Suisse Fritz Glauser und Markus Ritter speziell, weil sie Bio-Bauern sind? Auch dazu will Lubow nicht konkret werden, sagt dann aber: «Bio Suisse wird auf jeden Fall einen Kandidaten unterstützen, der auch auf seinem eigenen Betrieb nachhaltig wirtschaftet und basierend auf den hofeigenen Ressourcen produziert.»

Für alle Bauern da sein

Markus Ritter, seit 2001 Bio-Knospe-Produzent, betont, er wolle sich als SBV-Präsident für alle Bauern  einsetzen, für Tal-, Hügel- und Bergbauern,  egal, was sie produzieren und wie sie produzieren. «Es gilt, das Wohl der gesamten Landwirtschaft im Auge zu behalten», sagt Ritter. Im St. Galler Bauernverband, den Ritter seit 2005 präsidiert, habe sich dies gut bewährt: «Es ist nie zu Diskussionen gekommen, weil der Verband ein Produktionssystem oder eine Produktionsform bevorzugt habe.» Die hohe Zufriedenheit der Basis bestätige auch der Umstand, dass im Kanton St. Gallen 97% der Direktzahlungsberechtigten  beim Verband Mitglied seien.  
Innerhalb der Bio Suisse und der Bio Ostschweiz habe er nie eine Funktion innegehabt. Bio Suisse hat das längerfristige Ziel formuliert, dass in  einem «Bioland Schweiz» nur noch biologischer Landbau betrieben wird. Da hat Ritter  eine andere Meinung: «Der Markt soll entscheiden. Wenn die Nachfrage für Bio-Produkte da ist und dafür angemessene Preise bezahlt werden, wird die Zahl der Bio-Bauern steigen, andernfalls wird sie sinken.» Für ihn gilt der Grundsatz, dass jeder Betrieb für sich entscheiden müsse, welches Produktionssystem für ihn das richtige sei.

Bio-Neuling Glauser

Im Gegensatz zu Ritter ist Fritz Glauser ein Bio-Neuling. «Ob einer Bio-Bauer ist oder nicht, sollte für das SBV-Präsidium nicht den Ausschlag geben», findet er. «Unser Betrieb ist im zweiten Umstellungsjahr zum Knospen-Bio», erklärt er. Da er erst sehr kurz Mitglied von Bio Suisse sei, habe er dort auch kein Amt inne. Seine Motivation, auf Bio umzustellen, sei eine Entscheidung mit den Söhnen und nicht nur ideologischer Natur: «Beim Bio-Getreide hat man mehr Wertschöpfung als beim konventionellen Anbau.» Denn gerade beim Bio-Ackerbau sei der Inland-Anteil gering und die Nachfrage nach Bio-Produkten gross.

Zudem sei der Schritt nicht mehr gross von Extenso-Getreide und einem genügenden Hofdüngeranfall:  «Seit ich mit Kollegen der Käsereigenossenschaft im Jahr 2004 gemeinsam einen Schweinestall gebaut habe, habe ich keinen Dünger mehr zugekauft.» Er stehe aber vor allem für  eine produzierende Landwirtschaft und  ressourcenschonende Produktion ein.

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