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Am Pfingstsonntag hat es in der ganzen Schweiz heftig gewittert. Es gab Verletzte und vielerorts fielen teilweise mehrere Zentimeter grosse Hagelkörner. Am Pfingstsamstag staute sich der Verkehr vor dem Gotthard-Nordportal auf 14 Kilometern Länge. Am Montag setzte Rückreise-Stau in der Gegenrichtung ein.
Mehrere Gewitterzellen zogen am Sonntag von Westen her über das Land, wie verschiedene Wetterdienste auf Twitter mitteilten. Sie waren teils von Hagel, Starkregen und Orkanböen begleitet.
Im Kanton Wallis wurden drei Personen durch das Unwetter verletzt, zwei von ihnen, weil ein bei einem Fussballturnier aufgestelltes Zelt wegflog, wie die Kantonspolizei Wallis mitteilte. Zudem seien Dächer weggeweht worden und Gerüste eingestürzt.
Aus anderen Gegenden wurden weder Verletzte noch grössere Schäden gemeldet.
Gefahr für Leib und Leben
Am späteren Sonntagnachmittag kam es aber vor allem in der Ostschweiz, im Kanton Tessin und im Kanton Graubünden zu heftigen Gewittern. SRF Meteo warnte für den Süden der Schweiz vor einem Sturm und rief die Menschen auf, im Haus zu bleiben. Es bestehe Gefahr für Leib und Leben.
Am Vormittag war vor allem die Westschweiz und der Kanton Bern von Sturmböen, Starkregen, Hagel und Gewittern betroffen, wie verschiedene Wetterdienste meldeten.
23›500 Blitze über der Schweiz
Meteonews registrierte am Pfingstsonntag landesweit 23›500 Blitze. Besonders betroffen war der Kanton Bern mit über 3000 Blitzen. In Samnaun GR schlug der Blitz in einen Dachstock und verursachte Schaden für Zehntausende von Franken. Im Urnerland setzte Blitzschlag im Wald bei Gurtnellen einen Baum in Brand. Lokal fielen teils mehr als 20 Liter Regen pro Quadratmeter.
Verglichen mit dem Vorjahressommer relativiert sich die Zahl der Blitze indessen: Meteoschweiz mass damals an sieben Tagen mehr Blitze als am Sonntag und am 28. Juni 2021 mit 48›650 am meisten.
Vielerorts kam es zu heftigem Hagelschlag. Meteoschweiz vermeldete etwa drei Zentimeter grosse Hagelkörner aus St. Stephan im Berner Oberland. Bilder des Wetterdienstes zeigten zudem hagelbedeckte Wiesen im Kanton St. Gallen und im Appenzellerland.
Auch aus der Innerschweiz zeigen Leserbilder und -videos auf verschiedenen Newsportalen heftige Hagelstürme. In Egholzwil LU registrierte Meteonews Windböen von bis zu 132 Kilometern pro Stunde sowie 30 Millimeter Niederschlag. Am Pfingstmontag blieb es wechselhaft, aber ruhiger.
Stau am Gotthard
Im Kanton Uri kam es am Sonntagnachmittag zu Steinschlägen. Verletzt wurde laut Kantonspolizei Uri niemand, die Axenstrasse zwischen Flüelen und Sisikon wurde aus Sicherheitsgründen vorübergehend gesperrt.
Autofahrerinnen und -fahrer mussten über die ganzen Pfingsttage am Gotthard Geduld aufbringen: Am Nordportal des Gotthard-Autobahntunnels stauten sich die Fahrzeuge bereits ab Freitagmorgen. Am Samstag war der Stau zeitweise 14 Kilometer lang und an Pfingsten neun Kilometer. Am Pfingstmontag staute sich der Rückreiseverkehr vor dem Südportal des Tunnels bereits ab 11 Uhr.
Stromausfälle bei der Bahn
Zeitweise eingeschränkt war auch der Bahnverkehr. Über zwölf Stunden lang behinderten am Samstag eine Fahrleitungsstörung und ein Stromausfall den Bahnverkehr auf der SBB-Strecke Bern – Olten. Auf der Linie Kandersteg – Brig der BLS führte ebenfalls ein Stromausfall am Pfingstsonntag zu Zugausfällen und Verspätungen.
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