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Heizöl wegen Raffineriestillstand in Cressier leicht teurer

Seit Januar steht die Produktion in der Ölraffinerie im neuenburgischen Cressier als Folge der Zahlungsunfähigkeit der Betreiberin Petroplus still. Dies hat den Preis von Heizöl leicht nach oben getrieben. Benzin hingegen ist laut Branchenkennern deswegen nicht teurer geworden.

 

 

Seit Januar steht die Produktion in der Ölraffinerie im neuenburgischen Cressier als Folge der Zahlungsunfähigkeit der Betreiberin Petroplus still. Dies hat den Preis von Heizöl leicht nach oben getrieben. Benzin hingegen ist laut Branchenkennern deswegen nicht teurer geworden.

Die steigenden Benzinpreise hätten überhaupt nichts mit der Situation der Raffinerie in Cressier zu tun, sagt Philippe Cordonier, Leiter der Abteilung Brennstoffe bei der Erdöl-Vereinigung, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. «Einzig der vom internationalen Markt abhängige Erdölpreis beeinflusst den Preis der raffinierten Produkte.»

Kein Einfluss auf Bezinpreis

Selbst wenn die Raffinerie in Cressier noch länger still stehen würde, würde dies laut Cordonier den Benzinpreis nicht signifikant beeinflussen: Allfällige Auswirkungen würden von den Schwankungen des globalen Markts verwässert. «Es besteht kein interner Effekt im Schweizer Markt», sagt Cordonier.

So sieht das auch Roberto Cattilaz, Generalbevollmächtigter der Tankrevisions-Firma Grenacher in St-Blaise NE. «Es gibt keine Auswirkungen auf den Preis in der Umgebung der Raffinerie. Der Erdöl-Preis folgt einzig den Gesetzen der Börsen.»

Das gelte jedoch nicht für Heizöl: Wegen dem Betriebsstopp der Raffinerie in Cressier kosteten 100 Liter Heizöl 1 bis 2 Franken mehr, sagt Cattilaz. Er gibt aber Entwarnung: «Das ist ziemlich wenig und überhaupt nicht alarmierend.»

Raffinerie soll wieder hochgefahren werden

Anfang Mai hatte Varo Holding Mai angekündigt, die Raffinerie von der insolventen Petroplus-Gruppe zu kaufen. Im Juli soll der Betrieb wieder aufgenommen werden. Bis dahin sitzen die 270 Mitarbeitenden nicht faul herum: Die Raffinerie wird weiterhin gewartet. Was das kostet und was genau gemacht wird, ist jedoch schwierig zu ermitteln.

«Jeder Fall ist spezifisch und gehorcht einem internen Prozess», sagt Cordonier. Deshalb sei es unmöglich, präzise Angaben zu den Unterhaltungsarbeiten zu machen. «Zudem mangelt es uns an Erfahrungen zu diesem Thema.» Einen vergleichbaren Fall habe es  einzigvor rund 15 Jahren in Collombey im Kanton Wallis gegeben.

Warten auf Weko-Entscheid

Bevor der Betrieb der Raffinerie wieder aufgenommen werden kann, muss die Wettbewerbskommission (Weko) den Kauf durch Varo Holding absegnen. Die Weko hat dazu nach eigenen Angaben noch keine Mitteilung erhalten. Die Beratungen vor dem Entscheid dürften dann rund einen Monat dauern, hiess es auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Petroplus war Ende Dezember in Schwierigkeiten geraten, weil das Unternehmen Schuldverschreibungen und Anleihen im Wert von 1,75 Mrd. Dollar nicht mehr bedienen konnte. Banken froren noch nicht bezogene Kredite in der Höhe von 1 Mrd. Dollar ein.

Das Unternehmen konnte daher kein Rohöl zur Verarbeitung mehr kaufen. Mehrere Raffinerien mussten den Betrieb herunterfahren. Über die Gruppe und ihre Gesellschaften wurde die Nachlassstundung verhängt.

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