Die Zuckerbranche ist von der Ausrichtung der Agrarpolitik 2014-2017 (AP 2017) massiv enttäuscht. Durch die beschlossenen Massnahmen sinke die Attraktivität der Zuckerrüben und damit die Anbaubereitschaft der Zuckerrübenpflanzer, schreibt die Branchenorganisation Zucker in einer Mitteilung.
Mit der neuen Agrarpolitik solle der Einzelkulturbeitrag für Zuckerrüben um CHF 500.- gekürzt werden. "Diese Massnahme trifft die Zuckerbranche an ihrem Lebensnerv und gefährdet die zukünftige Anbaubereitschaft für Zuckerrüben", heisst es weiter.
Die Botschaft erreiche die Rübenpflanzer zu einem Zeitpunkt, wo mit grossen Bemühungen versucht werde, eine unterdurchschnittliche Ernte bei äusserst schwierigen Witterungsbedingungen einzubringen. Die Branche sieht in der Reduktion des Anbaubeitrages eine Schlechterstellung der Rüben gegenüber anderen Ackerkulturen. Eine Verabschiedung vom Rübenanbau hin zu Alterna-tivkulturen werde für viele Rübenpflanzer zum Thema und gefährde im Hinblick auf die Swiss-ness-Vorlage die Versorgung der Kunden mit einheimischem Zucker.
Ausserhalb ihres Einflussbereichs sei die Zuckerbranche zudem aufgrund der Bilateralen Verträge der Entwicklung in der EU sowie dem Wechselkurs EUR/CHF direkt ausgesetzt. Mit der Aufhebung der Zuckerquoten per 2017 in der EU drohe ein Preiszerfall. Dieser werde die Erlöse der Branche deutlich schmälern und den Druck auf den Rübenerlös zusätzlich erhöhen.
"Aufgrund der sich abzeichnenden Herausforderungen verlangt die Zuckerbranche in einem Schreiben an das Bundesamt für Landwirtschaft, die Situation der Rübenkultur sorgfältig zu analysieren", heisst es weiter. Die Interprofession Zucker erwartee mit aller Deutlichkeit Korrekturmassnahmen, welche eine angemessene inländische Zuckerproduktion im Sinne der Versorgungssicher-heit unseres Landes gewährleisten. Diese sei mit der neuen Agrarpolitik und der Reduktion des Einzelkulturbeitrages für Zuckerrüben leider nicht mehr gegeben.