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Herkunft: Wie dem «Etiketten-Schwindel» begegnen?

Bäuerin und SP-Grossrätin Colette Basler entdeckt regelmässig falsch deklarierte Waren, zuletzt in einer Volg-Filiale. Wo Schweiz drauf stand, war nicht Schweiz drin. Basler sieht darin ein systemisches Problem und schlägt eine sichtbarere Deklarierung der Warenherkunft vor.

ome |

Lediglich 33 Stimmen haben Bäuerin Collette Basler bei den Wahlen letzten Herbst gefehlt , um für den Kanton Aargau in den Nationalrat einzuziehen. Diese «Niederlage» scheint die Bäuerin aus Zeihen AG jedoch nicht davon abzuhalten, sich auch als Grossrätin für nationale Anliegen einzusetzen.

Keine Einzelfälle

Aufgrund persönlicher Erfahrungen hat sich ihr die Frage aufgedrängt, wie grundsätzlich verhindert werden könnte, dass ausländische Waren als Schweizer Produkte angeboten werden. Colette Basler habe bei ihren Einkäufen immer wieder feststellen müssen, dass Produkte mit falscher Herkunftsangabe angeboten werden, heisst es in einem Bericht der «Aargauer Zeitung».

Zuletzt habe sie dies in einer Volg-Filiale festgestellt. Hätte es sich nur um einen Einzelfall gehandelt, hätte sie darüber hinwegsehen können. Doch die Regelmässigkeit, mit der sie diesen «Etiketten-Schwindel» hat beobachten können, liess sie nach den Ursachen für dieses Problem suchen. Einfach den Verkäuferinnen und Verkäufern die Schuld zu geben ist für sie keine Option. 

Holländische Kartoffeln im Schweizer Regal

Dass ein ausländisches Nahrungsmittel als Schweizer Produkt angeboten wird, hat Basler vor Kurzem in einer Volg-Filiale feststellen müssen. An einem Kartoffelregal hiess es ausdrücklich, dass die Produkte in diesem Regal aus der Schweiz stammen, schreibt die «Aargauer Zeitung». Über dem Regal war sogar ein IP-Suisse-Logo angebracht. Doch nach genauerer Prüfung der Kartoffelsäcke stellte Basler fest, dass diese gar nicht aus der Schweiz, sondern aus Holland stammen.

Basler hielt zwar auch dieses Mal ein Missverständnis nicht für ausgeschlossen. Doch der Ärger war trotzdem gross. Spontan habe sie ein entsprechendes Foto in den sozialen Medien veröffentlicht, um auf diesen «Schwindel» aufmerksam zu machen. Um die Angestellten zu schützen, hat sie das Foto sogleich wieder gelöscht. Sie wollte nicht, dass die Schuld für dieses «Missgeschick» allenfalls den Mitarbeitenden zugeschrieben werde. Denn für Colette Basler liege das Problem nicht in den Einzelfällen, sondern im System der Deklarierung an sich.

Basler will Ursache des Problems angehen

Sie wolle deshalb auch den Angestellten keinen Vorwurf machen, die in der Hektik ihrer stressigen Tätigkeit allenfalls einen Fehler gemacht haben könnten. Ihr geht es also nicht darum, die Symptome dieses Problems anzugehen. Sie fragt sich vielmehr, wie deren Ursachen bekämpft werden könnten, lässt sich aus dem Bericht schliessen. Wie könnten solche Missgeschicke prinzipiell verhindert werden, lautet ihre Frage.

Eine Möglichkeit sieht sie darin, dass «Produkte ausländischer Herkunft doch bei der Anlieferung schon getrennt aufgeführt werden könnten». Es dürfe nicht sein, dass herkunftssensible Konsumentinnen und Konsumenten beinahe mit der Lupe nach der Herkunft der Produkte suchen müssten, sagt sie zur «Aargauer Zeitung». Als diesbezüglich vorbildlich nennt sie die Chips von Zweifel. Dort stehe jeweils gross auf den Verpackungen, ob die für die Chips verwendeten Kartoffeln aus der Schweiz oder aus dem Ausland stammen (-> schweizerbauer.ch hat über den Kartoffelimport von Zweifel berichtet).

Detailhändler mit strengen Kontrollen

Volg schob die Schuld für den «Etiketten-Schwindel» in einer seiner Filialen dann doch auf Mitarbeitende. In diesem speziellen, von Colette Basler dokumentierten Fall, sei die Herkunft der Kartoffeln am Regal von der Ladenmitarbeiterin nicht korrekt angepasst worden, sagte Volg-Sprecherin Luana Covre zu «Aargauer Zeitung». Sie verweist dabei auch darauf, dass die Volg-Mitarbeitenden regelmässig auf diese Problematik sensibilisiert würden.

So müssten beim Gemüse und den Früchten die Preise und Länderdeklaration täglich kontrolliert werden. Und wenn die Herkunft eines Produkts auf der Verpackung nicht ersichtlich sei, würden die Mitarbeitenden diese Informationen beispielsweise dem Lieferschein oder dem Originalgebinde entnehmen müssen. Ähnlich strenge Kontrollen würden auch Migros- und Coop-Mitarbeitende durchführen, heisst es im Bericht der «Aargauer Zeitung».

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