Wussten Sie, dass 6 der 20 Pflanzenarten, die für 80% der Welternährung verantwortlich sind aus den Bergen stammen, nämlich Mais, Kartoffeln, Gerste, Sorghum, Tomaten und Äpfel. Bergregionen tragen seit jeher viel zur Biodiversität bei und bieten Heimat für jeden siebten Erdbewohner.
Im Jahr 2003 erklärten deshalb die Vereinten Nationen den 11. Dezember zum „Internationalen Tag der Berge“ (International Mountain Day). Ziel dieses Tages ist es, Menschen für die Probleme und die Besonderheiten von Bergregionen zu sensibilisieren, heisst es auf der Internetseite der UNO.
20-Jahr-Jubiläum
Der Internationale Tag der Berge 2023 steht unter dem Motto "Wiederherstellung von Bergökosystemen". Die UNO nutzt diesen Tag, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Bergökosystemen zu schärfen. Sie ruft auch zu Investitionen auf, die die Widerstandsfähigkeit stärken, die Anfälligkeit verringern und die Anpassungsfähigkeit der Berge an tägliche Bedrohungen und extreme Klimaereignisse erhöhen sollen.
Das Motto "Wiederherstellung von Bergökosystemen» wurde ausgewählt, um die Berge vollständig in die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen 2021–2030 einzubeziehen. Koordiniert wird der Internationale Tag der Berge bezeichnenderweise von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO).
Durch Klimawandel bedroht
In Bergregionen wohnen 15 % der Weltbevölkerung. In den Bergen befinden sich auch etwa die Hälfte aller Biodiversitäts-Hotspots weltweit. Berge bedecken rund 27 Prozent unserer Erdoberfläche und versorgen die Hälfte der Menschen täglich mit Süsswasser. Sie sind auch Heimat von Bäuerinnen und Bauern.
In Zusammenhang mit dem Internationalen Tag der Berge macht die UNO aber auch auf die Kehrseite dieser idyllischen Medaille aufmerksam. Durch Klimawandel, Raubbau und Verschmutzung sind auch die Bergregionen zunehmenden bedroht.
Die durch die Erwärmung provozierten Gletscherschmelzen beeinträchtigen auch die Süsswasservorräte in den Talgebieten. Die Menschen in den Bergen, die mithin zu den ärmsten der Welt gehören, müssen noch stärker um ihr Überleben kämpfen, heisst es in der Mitteilung der UNO.
Mountains offer food, medicine, valuable ecosystem services & even help regulate the climate.
— Food and Agriculture Organization (@FAO) December 8, 2023
The agrobiodiversity they provide is key to achieving sustainable agrifood systems.
6 ways countries can protect mountain agrobiodiversity 👇#MountainsMatter#IMD2023pic.twitter.com/7sMvRh6LVl
Erosion als Gefahr
Eine weitere Gefahr erkennt die UNO in der Erosion. Wenn an steilen Hängen Wälder für Landwirtschaft, Siedlungen oder Infrastrukturen, wie Skigebiete, gerodet werden, kann es zu Erosionen kommen, die einen Verlust von Lebensraum bedeuten.
Erosion und Verschmutzung beeinträchtigen auch die Qualität des flussabwärts fliessenden Wassers und die Produktivität des Bodens.
Die UNO rechnet vor, dass über 311 Millionen ländliche Bergbewohner in Entwicklungsländern in Gebieten wohnen, die einer fortschreitenden Bodendegradation ausgesetzt sind. Von ihnen sind 178 Millionen Menschen von einer Ernährungsunsicherheit bedroht.
Auch der Permafrost taut auf, führt zu bedrohlichen Murgängen und Felsstürzen und bedroht damit auch die Bevölkerung im Tal.
Veranstaltung an der COP 28 live mitverfolgen
Zurzeit findet in Dubai die 28. UN-Klimakonferenz statt. Im Rahmen des Internationalen Tages der Berge organisiert die FAO eine Veranstaltung mit prominenten Rednern und Vertretern von indigenen Völkern aus Bergregionen. Sie zeigen die Herausforderungen der in Bergregionen lebenden Menschen auf. Dieser Veranstaltung kann heute Montag ab 10.00 Uhr mitverfolgt werden.