Der Weltbienentag wird seit 2018 gefeiert. Der 20. Mai wurde zu Ehren von Anton Janša gewählt, einem slowenischen Pionier der modernen Imkerei. Janša wurde am 20. Mai 1734 geboren und hat sich 1766 in die erste Imkereischule Europas eingeschrieben.
Heute solle den Bienen, Bestäubern und anderen Insekten gedacht werden, die für das Ökosystem eine lebenswichtige Aufgabe erfüllen, heisst es auf der Seite der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Der heutige Weltbienentag solle das Bewusstsein für die Bedeutung von Bestäubern schärfen, so wie auch das Bewusstsein gegenüber den Bedrohungen, denen die Bienen ausgesetzt sind. Ziel dieses Weltbienentages sei es, Massnahmen zum Schutz von Bienen und anderen Bestäubern zu verstärken, schreibt die FAO weiter.
Neues Bienen-Kompetenzzentrum im Wallis
Ein solches «Bienen-Zeichen» wurde gestern im Wallis gesetzt. In Val de Bagnes ist am Samstag ein neues Bienen-Kompetenzzentrum eröffnet worden. Es soll der Ausbildung, der Forschung, aber auch der Imkerei und dem Agrotourismus dienen.
Eine weitere Funktion des Walliser Bienen-Kompetenzzentrum ist es, die breite Bevölkerung zu sensibilisieren. Und zu dieser gehören auch Kinder und Jugendliche. Der Weltbienentag 2024 ist denn auch folgendem Thema gewidmet: «Die Biene engagiert sich für Jugendliche».
Happy #WorldBeeDay!🐝
— EU Environment (@EU_ENV) May 20, 2024
If you see a bee, would you know it is one?
You might see them less, though: 1 in 3 bee, butterfly and hoverfly species is in decline.
With the #EUPollinators Initiative, we want to reverse this development: https://t.co/KaRfJNBSoHpic.twitter.com/KsQg8AzeGg
Die diesjährige Kampagne zielt darauf ab, Jugendliche und andere Interessengruppen für die wesentliche Rolle von Bienen und anderen Bestäubern in der Landwirtschaft, im ökologischen Gleichgewicht und in der Erhaltung der biologischen Vielfalt zu sensibilisieren.
-> Hier können Sie die entsprechende 9-seitige Publikation herunterladen (auf Englisch).
Bedrohung von vielen Seiten
Bienen und andere Bestäuber sind für unsere Existenz unerlässlich und erhalten die Landwirtschaft und die biologische Vielfalt aufrecht, heisst es auf der Seite der FAO weiter. Mit über 20’000 Bienenarten und verschiedenen anderen wilden Bestäubern stehen sie vor Herausforderungen durch menschliche Aktivitäten wie den Verlust von Lebensräumen, den Einsatz von Pestiziden und den Klimawandel.
Die Förderung vielfältigerer landwirtschaftlicher Systeme und die Verringerung der Abhängigkeit von giftigen Chemikalien können eine erhöhte Bestäubung ermöglichen. Dieser Ansatz kann die Qualität und Quantität von Lebensmitteln verbessern, was sowohl der menschlichen Bevölkerung als auch dem Ökosystem zugutekommt, hält die FAO weiter fest.
Ohne Bestäubung geht nichts
Die Bestäubung ist ein grundlegender Prozess für das Überleben unserer Ökosysteme. Fast 90 % der weltweiten Wildblütenpflanzenarten hängen ganz oder zumindest teilweise von der Bestäubung durch Tiere ab, zusammen mit mehr als 75 % der weltweiten Nahrungspflanzen und 35 % der weltweiten landwirtschaftlichen Nutzfläche.
Die derzeitige Aussterberate sei jedoch aufgrund menschlicher Einflüsse 100 bis 1’000 Mal höher als normal. Fast 35 Prozent der wirbellosen Bestäuber, insbesondere Bienen und Schmetterlinge, und etwa 17 Prozent der Wirbeltierbestäuber wie Fledermäuse sind weltweit vom Aussterben bedroht. Intensive landwirtschaftliche Praktiken, Landnutzungsänderungen, Monokulturen, Pestizide und höhere Temperaturen im Zusammenhang mit dem Klimawandel stellen Probleme für die Bienenpopulationen und damit auch für die Qualität der von uns angebauten Lebensmittel dar.
Schlüssel zum Erhalt der biologischen Vielfalt
Bestäuber tragen nicht nur direkt zur Ernährungssicherheit bei, sondern sind auch der Schlüssel zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Wir alle sind auf Bestäuber angewiesen, und daher ist es von entscheidender Bedeutung, ihren Rückgang zu überwachen und den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen, schliesst die FAO ihren Bericht.
-> Artikel: «Mehr Bienenvölker – weniger Imker»