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Hier gewinnt man Abstand zum Alltag

Ramona Riedener |

 

Im Kräutergarten des Hotels Hof Weissbad steht die Freude an den Heilpflanzen im Zentrum. Auch im Winter, wenn die Natur ruht, hat der Ort einen ganz besonderen Reiz. Zuständig für die Naturoase ist Lydia Hehli.

 

Die Natur ist bereit für den Winterschlaf. Im Kräutergarten des Hotels Hof Weissbad ist nach den frostigen Spätherbstnächten und dem ersten Schnee im nahgelegenen Alpstein winterliche Ruhe eingekehrt. Die Saison im schmucken Insektenhotel ist zu Ende, und hinter dem Haus hat sich die Igelfamilie in ihr geschütztes Nest unter Steinen und Laub eingenistet. Noch vor wenigen Wochen tummelten sich bunt blühende Blumen, duftende Kräuter und summende Bienen an diesem Ort.

 

Grünes Kleid

 

Jetzt ruhen die Pflanzen in viereckigen, runden, trapez- oder rautenförmigen Beeten, geschützt unter dem Laub der umliegenden Bäume oder haben sich ganz in die Erde zurückgezogen. Nur ganz wenige Pflänzchen tragen noch immer ihr grünes Kleid, und einzig die Stiefmütterchen trotzen dem Frost und blühen in zarten Farben inmitten der schlafenden Natur.

 

Der Kräutergarten, der zum Hotel Weissbad gehört und rund vier Kilometer vom Kantonshauptort Appenzell entfernt ist, ist das Reich von Lydia Hehli. Seit fünf Jahren ist sie mit einem Teilzeitpensum für das Gedeihen der Naturoase am Fusse des Alpsteins verantwortlich. Zwar gehört der Garten mit rund 85 verschiedenen Kräutern und Heilpflanzen zum Hotel Hof Weissbad, doch frei zugänglich ist er ein Ort der Begegnung für Gäste und Hotelangestellte, ebenso wie für Einheimische und Passanten.

 

« Die Natur ist nicht tot. Viele Pflanzen trotzen der Kälte, und es duftet immer noch»

Lydia Hehli

 

Auch an diesem Spätherbsttag liegt ein feiner Duft von Kräutern in der Luft. Der Blick von Lydia Hehli schweift über den Garten, wo zwei Hofmitarbeiter dabei sind, im Zentrum der Anlage eine Holzbeige für die Adventsdekoration aufzuschichten. «Auch in dieser Jahreszeit hat der Ort einen ganz besonderen Reiz.
Es gibt auch schöne Stimmungsbilder, zum Beispiel, wenn sich die Sonne durch den Nebelschleier durchsetzt. Die Natur ist nicht tot. Viele Pflanzen trotzen der Kälte, und es duftet immer noch», sagt die erfahrene Gärtnerin. Sie sei stets überrascht, wenn im Frühling plötzlich wieder was aus der Erde spriesse, wo im Winter nichts mehr zu sehen gewesen sei. Während der Garten Winterschlaf hält und es nichts mehr zu tun gibt, hilft Lydia Hehli ihrer Kollegin in der Blumenwerkstatt Adventsgestecke und weihnachtliche Dekorationen zu machen.

 

Die Gesetze der Natur

 

Bevor die Natur aus dem Winterschlaf erwacht, heisst es für Lydia Hehli Ende Februar Anfang März, die Beete im Kräutergarten wieder auf Vordermann zu bringen. Auch für die erfahrene Kräutergärtnerin ist es stets eine Überraschung, was nach dem Winter aus der Erde spriesst. «Manche Pflanzen überwintern sehr gut. Andere müssen jedes Jahr neu angelegt werden. Oft weiss man auch nicht, wo sich die Sämchen absetzen. Dann wächst plötzlich in einem Beet was anderes, als ursprünglich da war.»

 

Dass die Natur ihre eigenen Gesetze und Hierarchien hat, zeigt eine schöne Geschichte: Weil der Beinwell Parasiten hatte, die einfach nicht in den Griff zu bekommen waren, grub ihn Lydia Hehli aus und säte an dessen Stelle Königskerzen an. Der Beinwell fand einige Beete weiter seinen neuen Platz. «Das liess sich dieser nicht gefallen. Drei Jahre später spross die Pflanze plötzlich wieder in ihrem ursprünglichen Beet und verjagte damit die Königskerzen. Das Beispiel zeigt, dass die Natur durchaus ihren eigenen Willen hat.»

 

Sinnliche Erlebnisse

 

Einfach nur sein, Abstand gewinnen vom stressigen Alltag, die Seele baumeln lassen, mit der Natur in Einklang sein, ist der Sinn des Kräutergartens. Nebst den sinnlichen Erlebnissen liefert der Garten fast rund ums Jahr frische Kräuter und Heilpflanzen für kulinarische Genüsse und Dekorationen für die Hof-Weissbad-Küche, zum Herstellen von Salben, Tinkturen, Tees oder Naturkosmetikprodukten sowie bezaubernde Accessoires für die Blumenwerkstatt.

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