Um das Wohlbefinden der flämischen Landwirte ist es aktuell nicht allzu gut bestellt.
Lebenszufriedenheit sinkt
Laut der jetzt erfolgten Umfrageauswertung lag die durchschnittliche Lebenszufriedenheit der Bauern im Herbst vorigen Jahres bei nur noch 6,5 von insgesamt 10 möglichen Punkten. Im Jahr 2017 war für die Berufsgruppe noch ein Wert von 7,1 Punkten verzeichnet worden und 2012 sogar einer von 7,5 Punkten.
Derweil belief sich der Durchschnittswert für die flämische Bevölkerung insgesamt zuletzt auf 7,3 Punkten. Die Ergebnisse der entsprechenden Studie des Landwirtschaftlichen Monitoringnetzes (LMN) wurde Anfang Februar von der staatlichen Agentur für Landwirtschaft und Seefischerei in Brüssel veröffentlicht.
Viel Stress für Bauern
Die Umfrage belegte ausserdem, dass viele Landwirte unter Stress leiden. Als Hauptursachen nannten die Befragten die Veränderungen in der Agrarpolitik, komplexe Vorschriften sowie den hohen Verwaltungsaufwand. Auch das Wetter, die Ungewissheit über das Einkommen und die Entwicklung des Bodenmarktes verursachten Stress.
Die Landwirte machen sich laut der Umfrage Sorgen über die Zukunft ihres Betriebs und empfinden nur wenig soziale Wertschätzung. Bei einem Drittel der befragten Bauern führte dies zu negativen Auswirkungen auf ihre Familie oder andere soziale Kontakte.
Panikattacken und Selbstmordgedanken
Wie der Studie weiter zu entnehmen ist, erreichten Junglandwirte einen niedrigeren Stimmungswert und beklagten auch mehr Schwierigkeiten als ihre älteren Berufskollegen. Etwa die Hälfte aller Befragten hatte mit körperlichen Beschwerden als Folge des Stress zu kämpfen.
Rund jeder dritte Umfrageteilnehmer litt unter Niedergeschlagenheit, Gereiztheit oder einer als unausgeglichen empfundenen Work-Life-Balance. Ungefähr ein Zehntel der Befragten litt unter Burn-out, Depressionen, Angstzuständen oder Panikattacken. Etwa 5% gaben an, Selbstmordgedanken zu haben, und 2% litten unter der Abhängigkeit von Alkohol und/oder anderen Drogen.