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Hier sind sich Bauern und SVP uneins

 

Wenn es eine politische Partei gibt, die mit den Schweizer Bauern fast automatisch in Verbindung gebracht wird, dann ist es die SVP. Was die kommende Abstimmung am 18. Juni über das Klimagesetz anbelangt, scheint diese Verbindung jedoch zu bröckeln. Denn auf alle Bauern könne die SVP dieses Mal nicht zählen, schreibt der «Blick». Der Bauernstand sei gespalten.

 

Denn Mitte März haben die Delegierten der SVP einstimmig die Nein-Parole zum Klimagesetz verkündet. Der Schweizerische Bauernverband (SBV) hingegen hat sich kürzlich für die Ja-Parole ausgesprochen. Ziehen die SVP und die Bauern zunehmend nicht mehr am gleichen Strick?

 

Bauern sind hinsichtlich des Klimaschutzes gespalten

 

Der SBV unterstütze die Vorlage wegen «der grossen Betroffenheit der Landwirtschaft vom Klimawandel», wie der «Blick» schreibt. Genau dieser Klimaschutz entzweie jedoch die beiden Gruppierungen, die sich sonst so nahe stünden.

 

Der Aargauer Landwirt und SVP-Nationalrat Alois Huber erkenne, dass der Berufsstand der Bauern bezüglich der Abstimmung zum Klimagesetz gespalten sei. Er selbst lehne das Gesetz ab. Anderseits erkenne er aber, dass wir anders mit unseren Ressourcen umgehen müssten.

 

Klimaschutz sei für Bauern sehr wichtig

 

Nationalrätin Priska Wismer-Felder hätte dazu beigetragen, dass sich der SBV für die Ja-Parole entschieden hätte. Für die Mitte-Politikerin aus Luzern sei klar «Aus bäuerlicher Sicht kann man das Gesetz nicht ablehnen», wird sie vom «Blick» zitiert. Es seien schliesslich die Westschweizer Vertreter und die Frauen gewesen, die den Ausschlag gegeben hätten, dass sich der SBV auch nicht zu einer Stimmfreigabe bekennt.

 

SBV-Präsident Markus Ritter wäre eine neutrale Haltung lieber gewesen. Er habe denn auch durchgesetzt, dass er sich aus dem Abstimmungskampf raushalten könne. Und dies tue er ausdrücklich im Hinblick auf die Wahlen. «Ein halbes Jahr vor den eidgenössischen Wahlen will ich nicht, dass wir Bauern uns gegenseitig zerfleischen», wird Ritter vom «Blick» zitiert.

 

Für Mitte-Politikerin Priska Wismer-Felder sei klar, dass Schweizer Bäuerinnen und Bauern das Gesetz annehmen müssen.
Alessandro Della Valle 

 

Ohne «Nein» zum Klimaschutz keine Unterstützung bei den Direktzahlungen?

 

Es werde befürchtet, dass sich SVP-Vertreter bei den Bauern für die fehlende Unterstützung in diesem Abstimmungskampf rächen würden. Den bald stimmt das Parlament über den Vorschlag des Bundesrats ab, aus Spargründen das Landwirtschaftsbudget zu kürzen. Geplant seien 2% weniger Direktzahlungen, was einem Betrag von 75 Millionen Franken entsprechen würde.

 

«Bisher stellte sich die SVP immer geschlossen hinter die Bauern. Angesichts des jüngsten Entscheids bin ich mir nicht mehr so sicher, ob das so bleibt», wird Martin Haab vom «Blick» zitiert. Haab ist SVP-Nationalrat und Präsident des Zürcher Bauernverbands. Es könne sein, dass sich der eine oder andere SVP-Politiker bei der Abstimmung um das Landwirtschaftsbudget der Stimme enthalten würde. Dies Befürchtung teile Markus Ritter allerdings nicht.

 

Martin Haab befürchte, dass die kommende Abstimmung die Kluft zwischen der SVP und den Bauern vergrössern könne. 
zvg

 

Worum geht es bei der Klimagesetz-Abstimmung am 18. Juni?
Mit der Unterschrift unter das Pariser Klimaabkommen hat sich die Schweiz verpflichtet, bis 2050 den CO2-Ausstoss auf null zu bringen. Nun soll dieses Ziel in einem Gesetz festgeschrieben werden.

 

Die Schweiz importiert rund drei Viertel ihrer Energie. Erdöl und Erdgas, die in der Schweiz verbraucht werden, stammen vollständig aus dem Ausland. Diese fossilen Energieträger sind nicht unendlich verfügbar. Um die Abhängigkeit vom Ausland und die Umweltbelastung zu verringern, wollen Bundesrat und Parlament den Verbrauch von Öl und Gas senken. Gleichzeitig soll mehr Energie in der Schweiz produziert werden.

 

Mit der Vorlage senkt die Schweiz schrittweise den Verbrauch von Erdöl und Erdgas. Ziel ist, dass die Schweiz bis 2050 klimaneutral wird. Die Vorlage sieht Massnahmen vor, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Wer seine Öl-, Gas- oder Elektroheizung ersetzt, wird finanziell entlastet. Zudem werden Unternehmen unterstützt, die in klimafreundliche Technologien investieren.

Kommentare (5)

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  • Steuerzahler | 05.05.2023
    Die ganzen Subventionen für Gebäudesanierungen sind noch nicht finanziert und werden mit Sicherheit zu massivem Spardruck beim Landwirtschaftsbudget führen.
  • Walter Gisler | 27.04.2023
    Die Stimmfreigabe der "Die Mitte", wäre die weit bessere Lösung für die Bauern, d.h. ein Zwang ist nicht angebracht!
    NR Martin Haab vertritt die Bauern effizient und konsequent und ist nicht nur Partei hörig.
  • Walter Gisler | 27.04.2023
    Die "wischi-waschi" Mitte hätte gescheiter die Stimmfreigabe beschlossen, d.h. die sog. senkrechten Bauern können abstimmen wie es ihnen beliebt, resp. contra Befehlsausgabe!
  • Biobauer | 26.04.2023
    Martin Haab hat leider noch nicht gemerkt , das der Klimaschutz für die Bauern , für die nächsten
    Generationen sehr gut und nötig ist . Er ist ein SVP-Diener ohne eigene Meinung .
  • Robi Wanzenried | 26.04.2023
    Der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen ist auch eine Change für eine technische Weiterentwicklung in unserem Land. Unserer wertvollsten Rohstoff ist unsere Bildung und unser Bildungssystem. Besinnen wir uns zurück in die Vergangenheit und lernen von dieser Zeit, als unsere Pioniere mit Ideen und Zukunftsvisionen, die Schweiz von der Armut zu dem heutigen Wohlstand verholfen haben. Gerade die Landwirtschaft mit ihrer Vielseitigkeit und Ideen ist prädestiniert, einen neuen Weg zu gehen.

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