
Einblick in den Stall mit freier Liegefläche mit Bäumen und Kälberschlupf.
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«Mit der Veröffentlichung stellen wir das Konzept umfassend wissenschaftlich dar – und zeigen die Chancen für Forschung zu Tierwohl, Ressourceneffizienz, Biosicherheit sowie für die Umsetzung neuer Konzepte in die Praxis.: Wir zeigen, wie Tierwohl und moderne Landwirtschaft zusammengehen», sagt Lisa Bachmann, Professorin an der Hochschule Neubrandenburg und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN). Sie hat die Projektleitung.
Entwickelt wird das Konzept in Dummerstorf. Rund um den Campus viele Forschungseinrichtungen, es gibt Weideflächen und die Baugenehmigung ist vorhanden. «Die digitale Stall-Simulation steht – jetzt wollen wir den Stall als Reallabor gemeinsam mit Partnern bauen», führt Bachmann aus.
Bäume und automatisches Melken
Und sieht der der «Milchviehstall der Zukunft». Kühe und Kälber stehen als Familienherde im Mittelpunkt – ständiges Umgruppieren soll es nicht geben. Im Vordergrund stehen stabile Sozialkontakte und ein ruhige Herdendynamik. Die Tiere haben Wahlfreiheit: Sie entscheiden selbst zwischen Stall, Weide und Winter-Paddock. Im Inneren sollen eine grosszügige freie Liegefläche mit weicher, belüfteter Einstreu und Bäumen für Komfort, Klimagewinn und gutes Liegeverhalten sorgen. Der Stall ist mit einer Selbstseparation zur Abkalbung, Kälberschlupf mit Smartgate sowie mit «smarten» Fressgittern ausgerüstet.

Überblick des «Milchviehstall der Zukunft» im Winter - alle Kühe sind im Stall oder auf der Aussenfläche
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Automatisches Melken und Smarte Fütterungstechnik (Fütterungsroboter) sollen die Mitarbeitenden entlasten. Und sie ermöglichen individuelle Fütterung und liefern kontinuierlich Gesundheits- und Verhaltensdaten. Der neue Stall soll weiter mit Entmistungsroboter ausgerüstet werden. Ein umlaufender Besucherkorridor soll Forschung und Praxis sichtbar machen – Führungen, Lehre und Dialog gelingen, ohne die Biosicherheit zu kompromittieren. «So entsteht ein praxistaugliches, datengestütztes System, das Tierwohl, Arbeitsalltag und Transparenz zusammenbringt und zugleich Langzeitstudien unter realen Bedingungen ermöglicht», schreiben die Forschenden.
Finanzierung noch nicht gesichert
In Dummerstorf gibt es gute Voraussetzungen für das Projekt. Weideflächen grenzen an den Campus. «Wahlfreiheit für die Kühe ist dadurch ohne lange Treibwege möglich», so die Forschenden. Die interaktive Stallsimulation ist fertig – ein digitaler Probelauf, mit dem Abläufe, Platzangebot, Fütterung, Melkwege und Besucherführung wurde «realitätsnah» durchgespielt. Beim digitalen Prototyp lassen sich Varianten testen, Engpässe erkennen und Verbesserungen ausprobieren – bevor der Spatenstich erfolgt. Im geplanten Demonstrations- und Forschungsstall sollen Langzeitstudien unter Praxisbedingungen durchgeführt werden – zu Tiergesundheit und Verhalten, Emissionen, Arbeitsorganisation und gesellschaftlicher Akzeptanz.
Die Baugenehmigung liegt vor – der Bau ist detailliert durchgeplant. Bestehende Herden, Labore und Datenschnittstellen sollen eine schnelle Inbetriebnahme und verlässliche Forschung sichern. Weil der Bund die Förderung des Baus gestrichen hat, soll nun eine alternative Finanzierungsmöglichkeit gefunden werden.

Eine Hungersnot währe die lösung, dann würde der Wohlstand der die Menschheit verblödet verschwinden.
Es wäre schön, wenn sich das umsetzen lässt.
In den Emiraten zB. sind diese Ställe schon länger der Maßstab.