Das irische Landwirtschaftsministerium reagiert auf die anhaltendende Krise der Schweinehalter. Ressortchef Charlie McConalogue kündigte im Anschluss an eine Kabinettssitzung ein Unterstützungsprogramm im Umfang von 7 Mio Euro (7,12 Mio Franken) an.
Die Summe von 7,12 Mio. Franken sollen laut Angaben des Dubliner Landwirtschaftsministeriums in Form einer Pauschalzahlung von maximal 20’000 Euro (20’340 Fr.) pro Schweinehalter, der mehr als 200 Tiere pro Jahr zur Schlachtung bringt, ausgezahlt werden.
Der Schweinesektor sei von zentraler Bedeutung für die nationale und ländliche Wirtschaft Irlands, begründete das Agrarressort die Hilfsgelder. Er sei der drittgrösste Bereich der Viehwirtschaft nach der Milch- und Rindfleischproduktion. Der irische Schweinesektor umfasst laut Angaben des Ministeriums etwa 8’000 Arbeitsplätze. Auf ihn entfielen 6,3 % des Produktionswerts des Agrar- und Ernährungssektors; 2021 beliefen sich seine Ausfuhren auf 930 Mio Euro (945 Mio Fr.).
Wichtiger Schritt, der aber nicht ausreicht
McConalogue betonte, dass er sich der Herausforderungen bewusst sei, die die Schweinehalterinnen derzeit zu Schultern hätten. Die Soforthilfe sei eine dringende Unterstützung von Erzeugern, die ohne die aktuell extremen Umstände nicht lebensfähig wären. Mit der Hilfe werde auch Raum für eine mittelfristige Anpassung an die Marktsignale geschaffen.
Der Präsident des irischen Bauernverbandes (IFA), Tim Cullinan, bezeichnete die angekündigten Mittel als «wichtigen ersten Schritt» zur Bewältigung der Marktkrise ein. Sie reichen laut Culinnan aber nicht aus, sollte es nicht doch zu einer unerwarteten Wende des Schlachtschweinemarktes kommen. Leider gebe es «keine Anzeichen für ein Licht am Ende des Tunnels in dieser Krise», so der IFA-Präsident.
Der Vorsitzende des IFA-Fachausschusses Schwein, Roy Gallie, berichtete, dass die Mäster in Irland derzeit zwischen 35 Euro und 40 Euro pro Schwein verlören. Ihre Lage sei weiterhin «sehr schwierig».