
Bei Radieschen schwankt das Knollenwachstum.
lid
Viele Landwirte und Gärtnerinnen schwören darauf, dass sich etwas ändert, wenn man bei auf- oder absteigendem Mond pflanzt oder erntet. Eine, die fest daran glaubte und das Konzept weltweit bekannt machte, ist Maria Thun, die 2012 verstorben ist. Bei einem Versuch mit Radieschen stellte sie fest, dass die ausgesäten Pflanzen alle zwei bis drei Tage Unterschiede im Blatt- und Knollenwachstum aufwiesen. Nachdem sie erfuhr, dass der Mond alle zwei bis vier Tage in ein anderes Sternbild wechselt, war für sie die Verbindung einleuchtend.
Seit Jahrtausenden
In den folgenden Jahren unternahm sie mit fast allen Pflanzen ähnliche Aussaatversuche. Dabei kristallisierten sich vier Grundtypen heraus: Wurzel-, Blüten-, Blatt- und Fruchtpflanzen.

Der Mondkalender unterscheidet Wurzel-, Blüten-, Blatt- und Fruchtpflanzen.
Goetheanum
Der Mondkalender im «Schweizer Bauer» und auf schweizerbauer.ch bezieht sich darauf. Doch Maria Thun war längst nicht die erste, die nach dem Mond gärtnerte. Mondkalender haben eine jahrtausendealte Tradition. Demeter-Produzenten ist es freigestellt, ob sie das Konzept anwenden wollen. Viele tun es.
Funkeln und leuchten
Verbunden mit dem Glauben an die Wirkung des Mondes ist die Faszination für Mond und Sterne. Und für die Planenten. Doch wie unterscheidet man das Licht von Sternen und von Planeten? Ganz einfach: Sterne funkeln und Planeten leuchten!

Sterne sind unvorstellbar weit weg. Da die Atmosphäre ständig in Bewegung ist, flackern sie.
Goetheanum
Sterne haben zwar eine unfassbare Grösse, so ist beispielsweise Beteigeuzte, der linke obere Hauptstern im Orion, 800mal so gross wie die Sonne. Dennoch erscheinen selbst solche Riesen durch ihre unvorstellbare Entfernung nur als Punkte. Erst im Super-Teleskop und mit viel Rechnerei gelingt es, diese Sterne auch als leuchtende Fläche zu bannen. Nun ist die Atmosphäre ständig in Bewegung. Dadurch wird das punktuelle Licht der Sterne fortwährend anders gebrochen und scheint deshalb zu funkeln und zu flackern.
Anders das Licht von Planeten. Sie leuchten zwar viel weniger, weil sie nur das Licht der Sonne reflektieren, aber sie sind so nahe, dass es eine kleine Lichtscheibe ist, die man am Firmament sieht. Diese Lichtfläche ist für die Luftbewegung weitgehend unempfindlich. Es muss schon stürmen, dass Planetenlicht anfängt zu funkeln.

