Im Juli stiegen die Temperaturen oft weit über 30 Grad. Dem Gemüse setzte die Hitzewelle arg zu. Da die Ernten teilweise tiefer ausfielen, stiegen an der Ladentheke die Preise.
Der Juli 2015 war von Trockenheit und Hitze geprägt. Für die Gemüsebauern hiess dies Mehraufwand beim Bewässern, sofern es noch erlaubt war. Gemäss dem jüngsten Marktbericht Früchte und Gemüse vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) wirkte sich die Hitze auch auf die Preise von Inlandgemüse im Detailhandel aus.
Tiefere Ernte, höherer Preis
Werden die diesjährigen Juli-Gemüsepreise mit dem Mittelwert der vergangenen vier Juli-Gemüsepreise verglichen, so lassen sich teils deutliche Preisaufschläge beobachten. Am höchsten fiel dieser beim Broccoli aus. Dieser kostete mit 5,99 Fr./kg 32 Prozent mehr als in den Vorjahren. Deutliche Preisaufschläge verzeichneten auch der Blumenkohl (+19%; 4,43 CHF/kg) und die runden Tomaten (+17%; 4,46 CHF/kg).
Bei den drei genannten Gemüsesorten war das Inlandgemüse deutlich tiefer als in den Vorjahren. Das deutlichste Minus wurde beim Blumenkohl mit -36 Prozent (-439t) beobachtet. Auch die Tomatenernte lag deutlich tiefer (-26%; -625t). Beim Broccoli, wo der höchste Preisanstieg registriert wurde, reduzierte sich die Inlandmenge um 9 Prozent (-74 Tonnen). Beim Blumenkohl und bei den Tomaten wurden die tieferen Inlandmengen durch höhere Importe nur teilweise ausgeglichen.
Höhere Ernte, höherer Preis
Bei einigen Gemüsesorten wurde im Inland mehr geerntet als in den Vorjahren. Der Preis ist aber nicht gestiegen, sondern gar gestiegen. Dieses Phänomen wurde bei den Buschbohnen beobachtet. Das Schweizer Angebot lag mit 423 Tonnen 14% höher als in der Referenzperiode. Dies hatte zur Folge, dass die Bohnenimporte deutlich kleiner (-79%) ausfielen. „Da die inländische Ware teurer ist als importierte Ware, führte das zu höheren Detailhandelspreisen“, halten die BLW-Marktexperten fest.
Auch bei den Zucchetti wurde im Juli 2015 deutlich mehr geerntet (+25%) als in den Vorjahren. Die Preise stiegen marginal um 1 Prozent (3,46 Fr./kg). Beim Kopfsalat lag die Menge leicht unter den Vorjahreswerten, der Preis erhöhte sich im Laden leicht um 3 Prozent auf 1,46 Fr./Stück. Beim Lauch wurden mit +20 Prozent deutlich höhere Preise im Detailhandel beobachtet, obwohl die Erntemenge im Rahmen der Vorjahre zu liegen kam
Tiefere Menge, tieferer Preis
Bei einigen Gemüsesorten sanken trotz tieferen Inlandmengen die Preise im Detailhandel. Tiefere Juli-Preise wurde beim Eisbergsalat (-4%; 3,59 CHF/kg) beobachtet. Die Schweizer Eisbergsalatproduktion litt unter der Hitze und fiel mit 2‘198 Tonnen 25 Prozent kleiner aus. Der Produktionsausfall wurde jedoch teilweise mit preisgünstigen Importen kompensiert. Jene waren über 7,5-mal grösser als in der Referenzperiode, heisst es im Marktbericht.
Bei den Salatgurken war das Inlandangebot mit 2‘418 Tonnen 11 Prozent grösser als der Mittelwert von Juli 2011-14. Der Preis pro Stück fiel im Laden im Juli um 10 Prozent.