Remo Rupf ist Landwirt und im Winter zusätzlich Skilehrer. Dieser völlig verschiedene Job ist auf der einen Seite ein Zusatzverdienst, andererseits ein zum Beruf gemachtes Hobby – und damit auch Erholung vom Alltag.
In den Skigebieten liegt unterdessen genug Schnee. Das schätzt auch Remo Rupf, Landwirt aus Flums SG, denn so fehlt es ihm nicht an Arbeit. Der Flumser arbeitet während drei Monaten im Winter in der Ski- und Snowboardschule Flumserberg. Vor und nach der Skischule geht er in den Stall und kümmert sich um die Tiere. Doch wie kam der Bauer eigentlich dazu, Skilehrer zu werden?
Mit Skiern aufgewachsen
Die Leidenschaft für das Skifahren begann bereits im jungen Alter. «Ich bin mit den Skiern an den Füssen aufgewachsen. Im Winter ging ich immer mit den Skiern in die Schule. Wir nutzten ausserdem jede Pause, um Ski zu fahren. Ab und zu schwänzten wir sogar die Schule, um unserem Hobby zu frönen.»
Da liegt also beim Landwirt Remo Rupf der Skilehrer nicht sehr fern. Bereits nach der Lehre begann er in der Skischule. Zuerst war er nicht sehr begeistert, doch die gute Gruppe seiner Skilehrer-Kollegen packte ihn, und Rupf wurde mit dem Skilehrer-Virus infiziert. Innerhalb einiger Jahre absolvierte er die gesamte Skilehrer-Ausbildung bis zum Experten.
Guter Ausgleich
Trotz der Arbeit in der Skischule ist der Landwirtschaftsbetrieb immer noch Remo Rupfs Haupteinnahmequelle. Die Skischule gibt dem Landwirt zwar einen schönen Zustupf. Aber nicht nur das ist es, was für ihn zählt. «Wenn man auswärts arbeitet, wird man offener, man sieht das Bauern dann auch mal von aussen. Auch wenn ich zu Hause ein Problem habe, bin ich froh, darf ich in die Skischule.» Eine andere Welt, andere Ansprüche, Prioritäten und ein anderes Umfeld. «Wenn ich dann zurück auf den Betrieb komme, ist das Problem vielleicht nur noch halb so gross», so Rupf.
Auf die Frage, ob es nicht streng sei, den Stall zu machen und in der Skischule zu unterrichten, antwortet Rupf: «Die Skischule ist für mich eher eine Erholung. Ich habe damit mein Hobby zum Beruf gemacht. Auch hilft mein Vater am Morgen und am Abend im Stall. Somit muss ich nicht ganz so früh aufstehen.»
Im Sommer auf der Alp
Dass viel gearbeitet wird, daran ist sich Rupf gewohnt. Und trotz der hohen Arbeitsbelastung kommt auch seine Familie nicht zu kurz. «Jedes Jahr gehen meine Frau und ich ein Wochenende weg, um Ski zu fahren. Und die Kinder können in den Ferien mit mir mit in die Skischule und in den Stall. Oder an einem freien Nachmittag gehen wir auch mal zusammen Ski fahren. Die Familie muss aber schon sehr flexibel und spontan sein.»
Auch im Sommer läuft immer was. Remo Rupf ist für eine Alp verantwortlich, wo er seine und auch noch andere Tiere versorgt. Dort wird auch gekäst und Butter gemacht, und ein Teil der Produkte wird direkt auf der Alp verkauft. Der Rest geht in die Läden und zu den Betrieben. Sein Heimbetrieb lebt in zunehmendem Masse von der Direktvermarktung. «In letzter Zeit habe ich immer mehr Fleisch der Mastkälber direkt an Kunden verkauft. Und meine Frau ist dafür zuständig, Geschenkkörbe mit Produkten aus der Region zu machen. Zwischendurch gehören auch Apéros dazu.»
Betriebsspiegel
Remo Rupf bewirtschaftet 22ha landwirtschaftliche Nutzfläche im Kleinberg in Flums SG. Im Sommer betreut er zusätzlich eine Alp, und im Winter unterrichtet er in der Skischule am Flumserberg. Auf dem Hof kann er auf die tatkräftige Unterstützung seiner Frau und seines Vaters zählen. Zum Betrieb gehören 25 Milchkühe, Aufzucht- und Mastkälber. Ein Teil der Produkte wird direkt ab Hof verkauft. Dazu gehören Fleisch, Käse und weitere Produkte. asc