China ist ein rasant wachsender Markt. Diese Tatsache macht sich auch der Luzerner Milchverarbeiter Hochdorf zu Nutze. Die ins Reich der Mitte gelieferten Mengen an Babynahrung sorgten im ersten Halbjahr 2012 für ein 52,7-Prozent-Wachstum in diesem Unternehmensbereich.
Entsprechend stieg der Anteil der Babynahrung am gesamten Hochdorf-Umsatz von einem Achtel im Vorjahr auf gut einen Fünftel, wie der nach Börsenschluss versendeten Unternehmensmitteilung vom Dienstag zu entnehmen ist. Weitere Liefervereinbarungen mit chinesischen Partnern befänden sich in den Schlussverhandlungen.
Weniger Menge abgesetzt
Die im ersten Halbjahr erzielten 184,3 Mio. Fr. Bruttoerlös bedeuteten ein Wachstum von 2,5 Prozent, schreibt Hochdorf weiter. Verkauft worden seien insgesamt 247,6 Mio. Kilogramm Milch und Molke, 3,3 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2011. Der Exportanteil stieg auch dank dem kontinuierlichen China-Wachstum des Bereichs Babynahrung auf 35,2 Prozent (1. Halbjahr 2011: 30.3%).
Das operative Ergebnis (EBIT) lag gemäss den Angaben mit 3,2 Mio. Franken um rund einen Drittel über dem Vorjahreswert. Der Reingewinn von 0,9 Mio. Fr. dagegen erscheint auf den ersten Blick gegenüber dem Vorjahresresultat von 14,9 Mio. Fr. geradezu eingebrochen zu sein. Allerdings war ins letztjährige Ergebnis der Verkauf der Unternehmenstochter Nutribake eingeflossen.
Abgesehen davon hätten aber auch die allseits bekannten Wechselkursturbulenzen sowie Probleme bei der Feinabstimmung der Milchmengensegmentierung zum schlechteren Resultat geführt, teilte Hochdorf mit.
Hochdorf für 2012 optimistisch - Übernahme von Fermtorp
Rückwirkend per 1. August 2012 hat Hochdorf die Femtorp GmbH in Siegburg (D) übernommen. Dies stehe im Zeichen der zunehmenden Internationalisierung von Hochdorf. Die Femtorp GmbH arbeite bereits viele Jahre mit Hochdorf (insbesondere im Bereich Desserts) zusammen und erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 570‘000 Euro. Über den Übernahmepreis wurden keine Angaben gemacht.
Für das Jahr 2012 erwartet Hochdorf ein Umsatzwachstum von vier bis acht Prozent. Dies sei nach wie vor im Bereich des Möglichen, teilt Hochdorf mit. Die wirtschaftlichen und politischen Risiken - Zerfall des Euros - seien noch immer hoch und würden auch die Gruppe treffen. Deshalb werde keine Gewinnprognose per Ende Jahr veröffentlicht.